Thesis1972

Die russischen Gewerkschaften in Revolution und Bürgerkrieg 1917 - 1919

Abstract

Brügmanns Untersuchung der Rolle der Gewerkschaften vom Sturz des zaristischen Regimes im Februar 1917 bis zum 8. Parteitag der Kommunistischen Partei im März 1919 zeigt, daß die Gewerkschaften erheblich zur revolutionären Mobilisierung der Arbeiter beigetragen und eigene Vorstellungen über den Aufbau des Sozialismus in Rußland entwickelt haben. Gleiches gilt von den Betriebskomitees, jenen in der Februarrevolution spontan entstandenen Arbeiterorganisationen, die zeitweilig mit den Gewerkschaften um die Führung im ökonomischen Kampf konkurrierten. Auch sie, die in den ersten Monaten nach der Oktoberrevolution die eigentlichen Herren der Wirtschaft waren, vertraten ein anderes Sozialismusmodell als die bolschewistische Partei, innerhalb der die Auffassungen über den einzuschlagenden Kurs ja ebenfalls divergierten. Auch in den Jahren 1919 bis 1922 waren die Gewerkschaften von großer Bedeutung für die Geschichte der Sowjetunion. Da sich aus ihren Reihen die meisten Mitglieder der staatlichen Wirtschaftsorgane rekrutierten, gewannen sie – inzwischen von den Bolschewiki geführt – wachsenden Einfluß auf die sozio-politischen Entscheidungen. Dieser Prozeß, in dem die Gewerkschaften tendenziell mit dem staatlichen Wirtschaftsapparat verschmolzen, wurde von der Partei zunächst gefördert, dann aber heftig bekämpft, als die Gewerkschaften immer nachdrücklicher die Verantwortung für die Industrie in eigener Regie forderten und damit das Machtmonopol der Partei in Frage stellten. Die Arbeit Brügmanns untersucht detailliert die verschiedenen Aspekte dieser Auseinandersetzung.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Europäische Verl.-Anst.

ISBN

3434001913, 9783434001911

Seiten

285 S

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