Forschungsdaten GESIS2010

Preisindizes für Neubau und Instandhaltung sowie Baulandpreise. Reichsgebiet 1913-1944, Bundesrepublik Deutschland 1958 – 2005

Abstract

Die vorliegende Datenkompilation stellt zusammengefasste Ergebnisse der Berechnung der Baupreisänderungen in Form von wichtigen Baupreisindizes für die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2005 in der Gliederung nach Bauwerksarten zusammen. Die Baupreisstatistik wurde 1958 in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Sie hat die Aufgabe, neben der Ermittlung der Veränderung der Preise für einzelne Bauleistungsarten insbesondere die Preisdynamik wichtiger Bauwerksarten statistisch widerzuspiegeln. Die Entwicklung der Baupreise ist ein wichtiger Bestandteil der Erzeugerpreisstatistik. Baupreisindizes können als Erzeuger-Verkaufspreisindizes bezeichnet werden, die die Gesamtentwicklung der Preise für den Neubau ausgewählter Baulandarten des Hoch- und Tiefbaus sowie Instandhaltungsmaßnahmen an Wohngebäuden zum Ausdruck bringen. Im Unterschied zu den Erzeugerpreisindizes der gewerblichen Wirtschaft beziehen sie sich nicht auf den Gesamtumsatz eines institutionell abgegrenzten Bereichs (in diesem Fall die Bauwirtschaft), sondern nur auf bestimmte Erzeugnisarten. Die einbezogenen Baupreise beinhalten die sogenannten "Bauleistungen am Bauwerk". Dazu gehören hauptsächlich die Leistungspositionen, die zum Bestandteil des eigentlichen Baukörpers werden.
Für den Bereich des konventionellen Neubaus von Wohngebäuden ist die wichtigste Nachweisung der Baupreisindex für "Wohngebäude insgesamt". Er wird ergänzt durch Indizes für die Wohngebäudearten "Ein-, Mehrfamilien- und Gemischtgenutzte Gebäude". Ein besonderer Preisindex für Fertighäuser, der für die Zeit ab 1968 vorliegt, lässt die Preisentwicklung bei Einfamiliengebäuden, die aus Fertigbauteilen montiert sind, erkennen. Damit wird zumindest in Bezug auf Wohngebäude die Möglichkeit des Vergleichs zwischen konventionell gefertigten und vorgefertigten Bauwerken geboten.
Unter der Bezeichnung "Sonstige Bauwerke" wird die Preisentwicklung im "Straßenbau", bei "Brücken im Straßenbau", "Ortskanälen" und "Kläranlagen" indexmäßig nachgewiesen.
Für Wohngebäude wird auch die Preisentwicklung bei "Instandhaltungsarbeiten" nachgewiesen. Entsprechende Indizes liegen für Mehrfamiliengebäude mit (aber auch ohne) Schönheitsreparaturen vor.
Ähnlich wie bei anderen Erzeugerpreisindizes basieren die Berechnungen zur Baupreisentwicklung auf zwei datenmäßigen Voraussetzungen: (a) Messung der Preisentwicklung für ausgewählte Leistungspositionen des Bauwesens, d.h. Preiserfassung für konkrete Bauarbeiten; (b) Zusammenfassung der individuellen Messziffern für die repräsentativen Leistungspositionen durch eine Gewichtung mit der Struktur der Bauleistungen nach Bauwerksarten (Wägungsschema). Die Strukturdaten geben darüber Auskunft, welche Bauleistungen sich auf den Bauumfang fertiger Bauwerke beziehen.
Die Baupreisindizes zugrunde liegenden Preisreihen haben die Form von Messzahlen auf der Grundlage des Preistandes im jeweiligen Basisjahr. Die Indizes werden nach der sog. Laspeyres-Formel berechnet, Das bedeutet, dass die aus dem jeweils aktuellen Basisjahr stammenden Wägungszahlen bis zur Umstellung des Index auf ein neues Basisjahr unverändert bleiben.

Ausschließlich für "Wohngebäude insgesamt" besteht eine durchlaufende Indexreihe von 1913 bis zur Gegenwart, die bei der Indexreform im Jahre 1959 durch Verkettung des früheren "Preisindex für Wohnungsbau" mit dem "Preisindex für Wohngebäude" auf der Basis 1958 = 100 gewonnen wurde. Diese durchlaufende Reihe, die auf verschiedene Basisjahre bezogen nachgewiesen wird, wurde letztmalig mit dem Basisjahr 1995 angeboten. Die bisherige Tabelle "Preisindex für Wohngebäude: Bauleistungen am Gebäude, reine Baukosten" (einschl. Umsatzsteuer, verschiedene Basisjahre) wurde im Zusammenhang mit der Einführung des Euro durch die neue Tabelle "Wiederbeschaffungswerte für 1913/14 erstellte Wohngebäude" ersetzt.

Die Kaufwerte für Bauland beziehen sich auf die durch Kauf erworbenen unbebauten Grundstücke, die im Baugebiet einer Gemeinde liegen (nur Durchschnittswerte, kein Index).
Die Statistik der Kaufwerte für Bauland hat mehr den Charakter einer Grundeigentumswechselstatistik, mit der durchschnittliche Kaufwerte ermittelt werden, als den einer echten Preisstatistik. Aus diesem Grund werden – zur Vermeidung von Fehlinterpretationen - auch keine prozentualen Veränderungen (Baulandpreisindizes) veröffentlicht. Die nachgewiesenen Kaufwerte für Bauland je Quadratmeter (gegliedert nach "Baureifes Land", "Rohbauland und "Sonstiges Bauland") stellen flächengewogene Durchschnittswerte dar, die sich aus den zusammengefassten Kaufsummen und Flächen der Kaufabschlüsse während eines Berichtsjahres ergeben.


Datentabellen in HISTAT:
A.01a Preisindex für Wohngebäude: Bauleistungen am Gebäude, reine Baukosten (1913-2005)
A.01b Wiederbeschaffungswerte für 1913/1914 erstellte Wohngebäude, einschl. Umsatz-(Mehrwert-)steuer (1913-2005)
A.02 Preisindizes für Neubau und Instandhaltung, Baulandpreise (1958-2005)
A.03 Preisindizes für Einfamiliengebäude in vorgefertigter und konventioneller Bauart (1968-2005)
A.04a Baulandpreise: Baugebiete insgesamt (1962-1999)
A.04b Kaufwerte für Bauland: Baugebiete insgesamt (1962-2005)

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