Mannheimer Corona-Studie
Abstract
Die Mannheimer Corona-Studie (MCS) ist ein Projekt des German Internet Panels, das die gesellschaftlichen Veränderungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland untersucht. In der Zeit vom 20. März bis zum 10. Juli 2020 wurden jede Woche ca. 3.600 Teilnehmer*innen des German Internet Panels (GIP) dazu befragt, wie sich ihr Leben seit der Corona-Krise verändert hat. Die Studie untersuchte soziale/ökonomische Aspekte (z.B. Kinderbetreuung, Arbeitssituation und verfügbares Einkommen) sowie die Auswirkungen der politischen Maßnahmen auf soziale Interaktionen, Angstgefühle und die öffentliche Unterstützung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Die Mannheimer Corona-Studie untersucht folgende Themengebiete:
• Berufliche Veränderungen (z. B. Homeoffice, Freistellung, Job-Verlust), die im Zusammenhang mit der Corona-Krise stehen
• Durch die Corona-Krise induzierte finanzielle Engpässe
• Die Betreuungssituation von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren vor und während der Corona-Krise
• Zufriedenheit mit der Arbeit ausgewählter Politiker
• Einstellungen zu demokratischen Verfahren in der Corona-Krise
• Häufigkeit sozialer Kontakte
• Einstellungen zu den Kosten und dem Nutzen verschiedener politischer Maßnahmen
• Persönliche Betroffenheit durch das Corona-Virus und entsprechende Risikoeinschätzungen
• Gefühle der Angst, Beunruhigung und Angespanntheit
Themen: Betreuungssituation von Kindern vor und während der Corona-Krise: Anzahl der Kinder unter 16 Jahren im Haushalt; keine Kinder im Haushalt; regelmäßige Kinderbetreuung im Februar 2020 durch folgende Personen oder Einrichtungen: Kita, Grundschule, Schule, Person ab 60 Jahre, keine Betreuung); Kinderbetreuung am Befragungstag (durch den Befragten, Notfallbetreuung, andere Person im Haushalt unter/ über 60 Jahre, Person unter/ über 60 Jahre, die nicht im Haushalt lebt, keine, Kita/ Schule); Ehe- oder Lebenspartner/in; Wohnort des Partners/ der Partnerin; Erwerbsstatus des Partners/ der Partnerin; Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen den Partnern vor der Corona-Krise; Reduzierung der Arbeitszeit während der Corona-Krise um Kinderbetreuung zu gewährleisten (mit Partner, ohne Partner); Wohnsituation Mitte März bis Ende Mai: Zimmeranzahl; Ausstattung der Wohnung mit Balkon, Garten, Arbeitszimmer, nichts davon.
Soziale Kontakte: Häufigkeit sozialer Kontakte in der Woche vor Inkrafttreten die ersten Corona-Maßnahmen (2.-8. März) und in den vergangenen 7 Tagen.
Finanzielle Engpässe durch die Corona-Krise: Haushaltseinkommen im Februar 2020, im März 2020, im April 2020, im Mai 2020 und im Juni 2020 (gruppiert); ausgeübte berufliche Tätigkeit am Befragungstag.
Persönliche Betroffenheit durch das Corona-Virus und entsprechende Risikoeinschätzungen: Gefühl der persönlichen Bedrohung durch die Corona-Pandemie; Einschätzung der aktuellen Ansteckungswahrscheinlichkeit (leicht, schwer) und der zukünftigen Ansteckungswahrscheinlichkeit in den nächsten 7 Tagen; Einschätzung der persönlichen Ansteckungswahrscheinlichkeit in den nächsten 7 Tagen; Anzahl der persönlich bekannten Corona-Infizierten; im Moment noch keine infizierte Person bekannt; Kontrollgefühl hinsichtlich einer Ansteckung mit dem Corona-Virus in den nächsten 7 Tagen; derzeitiger Gefühlszustand (Anspannung, Aufregung, Besorgnis, Beunruhigung, Nervosität); Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs nach eigener Corona-Infektion; Zeitaufwand in Stunden und Minuten für starke, mittlere und milde körperliche Aktivitäten in der Woche vor Inkrafttreten die ersten Corona-Maßnahmen (2.-8. März) und in den vergangenen 7 Tagen; Nutzungsdauer pro Tag insgesamt von Computer, Smartphone, Gaming, Fernsehen, Streamen und anderen elektronischen Geräten in den vergangenen 7 Tagen; Anzahl der verzehrten Snacks in der Woche vor Inkrafttreten die ersten Corona-Maßnahmen (2.-8. März) und in den vergangenen 7 Tagen.
Lebenssituation und berufliche Veränderungen im Zusammenhang mit der Coronakrise: tägliche Arbeitsstunden; tägliche Betreuungsstunden; Zufriedenheit mit den Lebensbereichen Arbeit und Familie; Häufigkeit von Niedergeschlagenheit, wenig Interesse und Einsamkeit in den vergangenen 7 Tagen (Depressionstendenzen); Arbeitsplatzsicherheit; getroffene Schutzmaßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus (einen Mundschutz getragen, Handschuhe getragen, Abstand zu anderen Personen gehalten, häufiges Händewaschen, Desinfektion von Kontaktflächen, keine Schutzmaßnahmen, in der vergangenen Woche durchgängig zu Hause gewesen); getroffene Schutzmaßnahmen bei der beruflichen Tätigkeit (einen Mundschutz getragen, Handschuhe getragen, Abstand zu anderen Personen gehalten, häufiges Händewaschen, Desinfektion von Kontaktflächen, keine Schutzmaßnahmen, übe derzeit keine berufliche Tätigkeit aus, übe derzeit eine berufliche Tätigkeit aus, arbeite aber seit der Corona-Krise überhaupt nicht mehr vor Ort bzw. arbeite nie vor Ort bei einem Arbeitgeber oder Auftraggeber); Sorgen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus beim Einkaufen, beim Arzt und bei der Arbeit; derzeitiger Arbeitsumfang von abhängig Beschäftigen (Vollzeit, Teilzeit, Kurzarbeit, freigestellt mit/ ohne Lohnfortzahlung); Arbeitsumfang Kurzarbeit; Arbeitsumfang von Selbständigen (mehr, etwas gleich viel oder weniger als vor Beginn der Corona-Pandemie, gar nicht); Arbeitsort; systemrelevanter Beruf; Partner/Partnerin arbeitet in einem systemrelevanten Beruf.
Meinung zu politischen Fragen: Zufriedenheit mit der Arbeit ausgewählter Politiker (Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Wirtschaftsminister Peter Altmaier); Einstellungen zu demokratischen Verfahren in der Corona-Krise: Zustimmung zu weitreichenden Rechten der Bundesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch ohne Zustimmung des Bundestags oder der Bundesländer; Meinung zu den Auswirkungen der derzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie (wirtschaftlicher Schaden größer als ihr Nutzen für die Gesellschaft vs. gesellschaftlicher Nutzen größer als der wirtschaftliche Schaden); in der heutigen Situation angemessene politische Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie (Schließung öffentlicher Einrichtungen, Grenzschließungen, Großveranstaltungen absagen, Ausgangssperre, Nah- und Fernverkehr einstellen, keine dieser Maßnahmen, Ortung von Mobiltelefonen); Meinung zu einer gesetzlichen Regelung zum Home Office; Zustimmung zum Home Office (ohne Mittelkategorie); Demokratiezufriedenheit; Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Vertretbarkeit von Steuerhinterziehung (Steuermoral); Zufriedenheit mit den Leistungen der Bundesregierung und der Landesregierung; Zufriedenheit mit den Leistungen der Parteien CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen, Die Linke, AfD und FDP im Bundestag; Wahrnehmung der Geschlossenheit der Bundesregierung und der vorgenannten Parteien; Zufriedenheit mit den Leistungen der EU; Meinung zur Europäischen Einigung; Meinung zur Entscheidungskompetenz der EU in Bezug auf Reformen in den Mitgliedsstaaten; erwartete eigene wirtschaftliche Lage in einem Jahr; Verantwortung des Staates im Hinblick auf die Sicherstellung einer ausreichenden gesundheitlichen Krankenversorgung, eines angemessenen Lebensstandards im Alter, für Arbeitslose und für Familien mit Kindern; der Staat sollte Maßnahmen zur Verringerung von Einkommensunterschieden ergreifen; gutes Verständnis und Einschätzung wichtiger politischer Fragen; Politiker bemühen sich um engen Kontakt zur Bevölkerung; aktive Beteiligung an politischen Gesprächen; Politiker kümmern sich darum, was Bürger denken.
Corona-Warn-App: Smartphonenutzung; Smartphonetyp; Häufigkeit der Smartphonenutzung außerhalb des Hauses; Installation der Corona-Warn-App auf dem Smartphone; kenne Helfer für die Installation der Corona-Warn-App; Wissen über Aktivierung von Bluetooth auf dem Smartphone; kenne Helfer für die Aktivierung von Bluetooth; Bereitschaft zur Installation der Corona-Warn-App auf dem Smartphone; Bereitschaft zu vorsorglicher häuslicher Quarantäne auf Bitte der Corona-Warn-App; Bereitschaft zu einem Corona-Test auf Bitte der Corona-Warn-App; Bereitschaft ein positives Testergebnis in der Corona-Warn-App einzutragen; Gesundheitsprobleme; bestätigte Infektion mit dem Corona-Virus; unbestätigte Infektion; Corona-Warn-App auf dem Smartphone installiert; Nutzungshäufigkeit der Corona-Warn-App.
Demographie: Core September 2019: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr, kategorisiert); höchster Schulabschluss; höchster beruflicher Bildungsabschluss; Familienstand; Haushaltsgröße; deutsche Staatsbürgerschaft; Häufigkeit der privaten Internetnutzung; Bundesland; Erwerbsstatus.
Zusätzlich verkodet wurde: Befragten- ID, GIP; Haushalts-ID, GIP; Personen-ID (innerhalb des Haushalts); Jahr der Rekrutierung (2012, 2014, 2018); Interviewdatum; zugeordnete Gruppe (Wochentag); Befragungswoche (beginnt jeweils Freitag); Teilnahme an der jeweiligen Woche; Bundesland Wohnort und Bundesland Aufenthaltsort am Befragungstag (jeweils aus Postleitzahl generiert); Gewichtungsfaktor; Errata (Anzeigefehler); Randomisierung.
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