Forschungsdaten GESIS2005

Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland (Gewalt gegen Frauen - Hauptbefragung)

Abstract

Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland.
Gewalt gegen Frauen.

Themen: 1. Allgemeines zur Lebenssituation und zum
Sicherheitsempfinden: Lebenszufriedenheit allgemein, sowie in Bezug auf
das persönliche und berufliche Umfeld; Alter (Geburtsjahr und
Geburtsmonat); Kinder: Anzahl, Geschlecht, elterliches Verhältnis
(leiblich, Kind des Partners, Adoptivkind, Pflegekind) und Wohnort im
Elternhaus; Hauptbezugspersonen der Befragten in der eigenen Kindheit;
Herkunftsland der Hauptbezugspersonen; Geschwisterzahl; psychologische
Selbsteinschätzung (Zukunftsorientierung, Sorgen und Selbstwertgefühl);
Beziehungen zu anderen Menschen (Freundeskreis, Bezugsperson,
Geborgenheit und Unterstützung); Häufigkeit ausgewählter
Freizeitaktivitäten; Vorhandensein einer Vertrauensperson für Probleme
der Gesundheit, Familie und Partnerschaft, Arbeitswelt und Sexualität;
Kontakthäufigkeit im sozialen Umfeld; soziale Isolation im Wohngebiet;
Sicherheitsempfinden: Auf dem nächtlichen Heimweg, in öffentlichen
Verkehrsmitteln und in Parkhäusern (Skalometer); Häufigkeit des
Verweilens in solchen Situationen; Unsicherheitsempfinden als Grund für
den Rückzug aus diesen Situationen; Angst vor körperlichen oder
sexuellen Übergriffen durch Fremde, Bekannte, Familie/Partner oder

Kollegen; höheres Sicherheitsgefühl auf Frauenparkplätzen;
Sicherheitsempfinden nachts alleine in der eigenen Wohnung; Maßnahmen
zur Verstärkung des persönlichen Sicherheitsempfindens: mitgeführte
Gegenstände zur Selbstverteidigung, mentale Vorbereitung,
Selbstverteidigungskurs, Meiden von unsicheren Wegen, Ausweichen auf
andere Straßenseite, Einschließen im Auto, Umsehen nach verdächtigen
Personen, Taxinutzung und selbstbewusstes Auftreten.

2. Allgemeine Opfererfahrung: Täter-Opfer-Beziehung; gewaltsamer
Überfall, Wohnungseinbruch oder Geiselnahme und Häufigkeit der
Geschehnisse in den letzten fünf Jahren sowie 12 Monaten.

3. Sexuelle Belästigung: Häufigkeit sowie Art und Weise eigener
Erfahrungen; Vorkommnisse allgemein und in den letzten 12 Monaten
(Skala: Telefonterror, Nachpfeifen, sexuelle Anspielungen, Obszönitäten,
körperliche Berührung und Verfolgung); detaillierte Angaben zum
Täter-Opfer-Kontext: Häufigkeit sexueller Belästigungen durch Fremde,
Arbeitskollegen, Vertrauenspersonen, Freunde/Bekannte, Partner,
Familienangehörige; Geschlecht und Alter der Personen; Häufigkeit des
Gefühls ernsthafter Bedrohung; psychische Gewalt (Skala); Abwertung,
Einschüchterung, Ausgrenzung, Verleumdung und Psychoterror durch andere
Personen; Vorkommnisse allgemein und in den letzten 12 Monaten;
detaillierte Angaben zum Täter-Opfer-Kontext und zu den psychischen und
physischen Folgen; Ausarten der Situationen in körperliche Gewalt oder
Vergewaltigung und Häufigkeit dieser Erfahrungen; Art der langfristigen
Folgen.

4. Kenntnis des Beschäftigungsschutzgesetzes gegen sexuelle Belästigung
am Arbeitsplatz; Abwertung, Einschüchterung, Ausgrenzung, Verleumdung
und Psychoterror durch andere Personen; Vorkommnisse allgemein und in
den letzten 12 Monaten; detaillierte Angaben zum Täter-Opfer-Kontext und
zu den psychischen und physischen Folgen; Einschätzung des aktuellen
Gesundheitszustands (Skalometer); gesundheitliche Beschwerden in den
letzten 12 Monaten (Skala); Sorgen über Gewichtszunahme; erheblicher
Gewichtsverlust; Bemerkungen anderer bezüglich Untergewicht der
Befragten; Angst vor Gewichtszunahme und Verhältnis zum eigenen
Körpergewicht zur Zeit des niedrigsten Körpergewichts; genutzte
Medikamente und Methoden zum Abnehmen; gynäkologische Probleme;
erlittene Verletzungen und Zusammenhang mit einer Gewalttat; Häufigkeit
psychischer Beschwerden im letzten Jahr (Stress, Konzentrationsschwäche,
Schlafstörung, Angstanfälle, Depression, Konsumzwang und
Selbstverletzung); chronische Krankheit oder Behinderung; Einschränkung
im täglichen Leben; Angewiesensein auf Hilfe von anderen; Alkohol- und
Tabakkonsum in den letzten 12 Monaten und in den letzten vier Wochen;
Medikamentenkonsum in den letzten fünf Jahren; krankheitsbedingte
Ausfälle in den letzten 12 Monaten.

5. Erfahrung körperlicher Gewalt: Häufigkeit körperliche Angriffe seit
dem 16. Lebensjahr und in den letzten 12 Monaten: (Skala der Angriffe in
Form von Ohrfeigen, Schlägen, Würgen, Bedrohen oder Verletzen mit dem
Messer bzw. Pistole und Morddrohung); Bekanntschaftsgrad, Geschlecht und
Alter der Täter; Orte der Angriffe (in der Wohnung oder draußen sowie in
Deutschland oder im Ausland); Art der Verletzungen; Angst vor
lebensgefährlichen Verletzungen; ergriffene Maßnahmen: medizinische
Hilfe, Polizei eingeschaltet, Anzeigeverhalten; vermutete Gründe für
Angriffe: Geschlecht, sozialer Status, Behinderung oder ausländische
Erscheinung der Befragten; detaillierte Angaben über die als besonders
belastend empfundene Tat bzw. Situation: Tathergang; Zeitpunkt;
Bekanntschaftsgrad, Geschlecht und Alter der Täter; Täter oder Befragte
unter Einfluss von Alkohol bzw. Drogen; Täter oder Befragte als
Angreifer; Messer- bzw. Waffeneinsatz durch den Täter; Angst vor
lebensgefährlichen Verletzungen; Abwehrverhalten: Art und Weise sowie
Erfolg; Art der Verletzungen nach dem Angriff; Inanspruchnahme von
medizinischer Hilfe: Mitteilung über Hintergründe der Verletzungen und
Fragen seitens des medizinischen Personals über die Hintergründe der
Verletzungen; Zufriedenheit mit der medizinischen Betreuung;
Beeinträchtigungen des Alltags oder Krankschreibung aufgrund der
Verletzungen; Gespräche über Ereignisse: mit welchen Personen,
unmittelbar nach dem Angriff, Nutzen der Gespräche; Folgen des Angriffs:
gesundheitliche und seelische Probleme (z.B. Depression, Rachegefühle,
Suizidgedanken), Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamenten,
langfristige Folgen; Beurteilung des Verbrechens; Einschaltung der
Polizei durch die Befragte oder andere; Gründe für eine eventuelle
Nichteinschaltung der Polizei: Angst vor Rache, Schutz des Täters,
Schamgefühl, verstrichene Zeit bis zur Anzeige, Art der erwarteten
Behandlung durch die Polizei, Reaktion der Polizei, Zufriedenheit mit
dem Handeln der Polizei; Scheu vor Gerichtsverhandlung; Aufrechterhalten
oder Zurückziehen der Anzeige; Gründe für eine eventuelle
Nichterstattung einer Anzeige; Gerichtsverhandlung: Strafgericht oder
Zivilgericht, Auftritt der Befragten als Nebenklägerin, Dauer des
Prozesses, Prozess abgeschlossen, Ausgang der Verhandlung, Zufriedenheit
mit der Verhandlung, Probleme und Belastungen vor Gericht; Rat der
Befragten an andere in ähnlicher Situation.

6. Erfahrung sexueller Gewalt: Ungewollte sexuelle Handlungen seit dem
Alter von 16 Jahren: Unwillen vorher deutlich gemacht, Häufigkeit der
Handlungen in den letzten 12 Monaten und fünf Jahren; Art und Weise der
sexuellen Handlungen; Bekanntschaftsgrad, Geschlecht und Alter der
Täter; Orte der sexuellen Handlungen (in der Wohnung oder draußen, sowie
in Deutschland oder im Ausland); Art der Verletzungen; Angst vor
lebensgefährlichen Verletzungen; ergriffene Maßnahmen: medizinische
Hilfe, Anzeigeverhalten; belastendster Tathergang; Bekanntschaftsgrad,
Geschlecht und Alter des Täters; detaillierte Angaben über die
belastendste Tat bzw. Situation in diesem Bereich: Tatumstände, Täter,
Verletzungen, Abwehrverhalten, medizinische Hilfe, Vertrauensperson für
Gespräche, gesundheitliche und seelische Folgen, Anzeigeverhalten,
Behandlung durch Polizei und Gericht.

7. Kenntnis über Hilfseinrichtungen für Kriminalitätsopfer;
Inanspruchnahme ausgewählter Einrichtungen: Häufigkeit, Zeitpunkt,
Zufriedenheit, Verbesserungsvorschläge, Angabe von Problemen in diesen
Einrichtungen, Gründe für Nichtinanspruchnahme von Hilfseinrichtungen;
Kenntnis des neuen Gewaltschutzgesetzes.

Demographie: Staatsangehörigkeit der Befragten; Geburtsort in
Deutschland; seit wann in Deutschland; überwiegender Wohnsitz in der
Kindheit (regionale Herkunft); Religionszugehörigkeit; höchster
Schulabschluss; Berufsausbildung; Erwerbstätigkeit; berufliche Stellung;
Wohnsituation; Haushaltsgröße; andere Personen im Haushalt: Geschlecht,
Geburtsjahr, Beziehung zur Befragten; Einkommensquellen;
Haushaltsnettoeinkommen; Nettoeinkommen der Befragten: Höhe und
prozentualer Anteil des gesamten Haushaltsnettoeinkommens;
Familienstand; detaillierte Angaben zum aktuellen Partner: Dauer der
Beziehung, gemeinsamer Haushalt, Altersunterschied, Staatsangehörigkeit,
Geburtsland, Geburtsland der Eltern, Schulabschluss, Berufsausbildung,
Erwerbstätigkeit, Nettoverdienst; Anzahl vorangegangener
Partnerschaften; detaillierte Angaben zu den letzten drei Partnern:
Geschlecht, Zeitraum der Beziehung, Altersunterschied, gemeinsamer
Haushalt, Heirat, Ende der Partnerschaft (Jahr), Gründe für die
Beendigung (Trennung, Scheidung, Tod), Staatsangehörigkeit, Geburtsland,
Schulabschluss, Berufsausbildung.

Zusätzlich verkodet wurde: Urbanisierungsgrad; Entfernung zur nächsten
Großstadt; Haustyp; Einschätzung der Wohnlage; Zustand des
Gebäudeumfelds; Zustand des Wohngebäudes der Befragten; Erreichbarkeit
der Wohnung der Befragten (Treppen, Fahrstuhl); Gesamteindruck der
Wohnung (semantisches Differential); Anwesenheit und Eingriffe Dritter
beim Interview; Kooperationsbereitschaft; Zuverlässigkeit der Angaben
der Befragten; Schwierigkeiten bei der Beantwortung; Dauer und
Vollständigkeit des schriftlichen Interviews; Dauer des mündlichen
Interviews; Alter der Interviewerin.

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