Aufsatz(elektronisch) Forschungsstelle Osteuropa18. Oktober 2022

Die Mahnung der ökologischen Oder-Katastrophe. Über die Versäumnisse der Wasserwirtschaft in Polen

In: Polen-Analysen, Heft 300, S. 2-6

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Abstract

Anfang August 2022 entdeckten Angler ungewöhnlich viele tote Fische in der Oder bei Breslau (Wrocław). Wurde der Fluss vergiftet? Während die Regierung auf natürliche Ursachen wie hohe Wassertemperatur und das dadurch begünstigte Wachstum der toxischen Goldalgen verwies, lieferten Wasserexperten weitere Gründe für den Kollaps der wichtigsten polnischen Wasserstraße. Diese liegen in einer verfehlten Wasserwirtschaft in Polen, die die wirtschaftliche Nutzung vor alle anderen Zielen stellt. Die Oder-Krise kann sich in Polen jederzeit wiederholen, weil Modernisierungsmaßnahmen wie Uferbegradigung oder Laufvertiefung ohne Rücksicht auf die ökologische Bilanz durchgeführt wurden, Abwassereinleitungen ohne wirksame Kontrolle stattfinden und sich der Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft vervielfältigte. Eine Gesundung der polnischen Gewässer wird nur möglich sein, wenn eine neue, verantwortungsvolle Wasserpolitik zustande kommt, die auch die ökologischen Belange berücksichtigt.

Verlag

Forschungsstelle Osteuropa

ISSN: 1863-9712

DOI

10.31205/PA.300.01

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