Populistische Scheinriesen, populistisches Schein-rising
In: Zeitschrift für Politik: ZfP ; Organ der Hochschule für Politik München, Band 69, Heft 3, S. 287-302
Abstract
Auch mehr als fünf Jahre nach dem Höhepunkt der letzten populistischen Welle werden Fachwelt und Feuilleton nicht müde, die inzwischen zum Gemeinplatz erstarrte Erzählung vom rise of populism mit stetig neuem Besorgnismaterial auszukleiden. Ausgehend von der so originellen wie sinnigen Populismuskritik David Arts wirft der vorliegende Beitrag ein fragendes Schlaglicht auf drei mit dieser Erzählung essentiell verbundenen Sachkomplexe: (1) Die Annahme, dass Populismus wirklich das brauchbarste Konzept ist, um die so rubrizierten Akteure analytisch zu fassen; (2) die Annahme, dass deren Wirken Teil eines transnationalen bis transkontinentalen Großprojekts sei, dass also mithin nur verschiedene Varianten eines gemeinsamen Clamors vorliegen; und schließlich auch (3) die titelgebende Annahme vom rise als einem unidirektionalen Siegeszug populistischer Kräfte in Europa und der Welt.
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