Ungeborene als Gegenstand der Kindheitsforschung?
In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation: ZSE, Heft 4, S. 353-367
Abstract
Ungeborene wurden bisher nicht eingehend mit den spezifischen Konzepten und Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung in den Blick genommen. Vor dem Hintergrund ihrer grundlegenden Begriffe – generationale Ordnung, kindliche Agency, Bilder von Kindern und Kindheit – werden Relevanzen und Einsatzpunkte für die Kindheitsforschung in den bisherigen Auseinandersetzungen zum Ungeborenen gesucht. Der Beitrag entfaltet u. a. die These, dass Ungeborene zu einem zentralen Gegenstand der Kindheitsforschung werden können und sollten. Kindheit wird als Bedingung des Aufwachsens "von Kindern" und als Ergebnis von gesellschaftlichen Differenzierungsverhältnissen bereits hergestellt, wenn Personen (noch) nicht geboren sind.
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