Mainstreamkonvergenz und Geschlechterdifferenz: Die deutsche und schwedische Rentenreform im Vergleich
In: Zeitschrift für Sozialreform: ZSR = Journal of social policy research, Band 53, Heft 2, S. 165-190
Abstract
Zusammenfassung
Die aktuellen Veränderungen der Rentensysteme wurden als konvergente Entwicklungen beschrieben, wobei nur der Wandel in den Bereichen Indexierung Regelaltersgrenze oder die Schaffung einer kapitalgedeckten Altersvorsorge untersucht wurde. Der Wandel erscheint aber in einem anderen Licht, wenn systematisch Geschlechterunterschiede in die Analyse einbezogen werden. In dem Aufsaß werden die Rentenreformen in Deutschland (2001) und Schweden (1998) mit einem Fokus auf deren Geschlechterregime verglichen, dabei werden vier Vergleichsdimensionen (Stratifizierung, Autonomer Haushalt, Anerkennung und Externalisierung von Erziehungsarbeit und Auszahlung und Erwerb der Leistungsberechtigung) verwendet. Der Vergleich zeigt, dass die Konvergenz- Hypothese nur auf die Regelungen zutrifft, die keinen Einfluss auf die Geschlechterregime haben. Die Geschlechterregime Deutschlands und Schwedens bleiben im Gegenteil überaus stabil, sodass von einer konvergenten Stabilität gesprochen werden kann. Starke Pfadabhängigkeiten prägen damit Veränderungen im Bereich der geschlechterrelevanten Rentenregelungen.
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