Zwischen Ambition und Kapitulation: Der Aufstieg des regulativen Staates im englischen Fußball / Between Ambition and Surrender: The Rise of the Regulatory State in English Soccer
In: Sport und Gesellschaft: Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte = Sport and society, Band 2, Heft 3, S. 223-254
Abstract
Zusammenfassung
Zu den gegenwärtig am intensivsten diskutierten Themen der Politikwissenschaft gehört die Debatte um den Aufstieg des Regulierungsstaates. Während einige Autoren den Regulierungsstaat für eine neue "intelligente" Form von Staatlichkeit halten, die ihre Politikziele durch eine geschickte Architektur von Regulierungsregimen erreicht, verweisen andere Autoren auf seine Tendenz zur Kolonialisierung gesellschaftlicher Sektoren und zu utopischen Ambitionen. Der vorliegende Beitrag vertritt die Auffassung, dass das Vordringen staatlicher Regulierung im Sport einen kritischen Fall für die aktuelle Debatte um Konturen und Ambitionen des Regulierungsstaates konstituiert, weil es sich beim Sport um einen hybriden Sektor handelt, der sowohl ein Unterhaltungsgut produziert, als auch sozialintegrative Leistungen bereitstellt. Die Fallstudie zum Aufstieg des Regulierungsstaates im englischen Fußball versucht die Thesen zu unterstützen, dass (a) die Ambitionen des Regulierungsstaates in starkem Maße kontext- und pfadabhängig sind und (b) die Fähigkeit des "intelligenten" Regulierungsstaates begrenzt ist, Selbstregulierungsregime zu kreieren, die einen Sektor davor bewahren, von starken kommerziellen Interessen "übernommen" zu werden.
Problem melden