Aufsatz(elektronisch)1. August 2019

Auswertung von Blutanalysen auf Drogen aus Verkehrskontrollen in Sachsen

In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 65, Heft 4, S. 251-262

Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft

Abstract

Zusammenfassung. Hintergrund: Schätzungen der Konsumprävalenz und -muster illegaler Drogen gelangen oftmals zu inkonsistenten Ergebnissen. Ein ergänzender Zugang zur Identifizierung von Konsumentencharakteristika und Konsummustern besteht in der Auswertung rechtsmedizinischer Analysen von Blutproben aus polizeilichen Straßenverkehrskontrollen. Diese bislang ungenutzte Datenquelle wurde am Beispiel einer Stichprobe in Süd- und Westsachsen ausgewertet. Methoden: Im Rahmen einer Totalerfassung wurden die drogenpositiv getesteten Fälle (N=1.487) des Institutes für Rechtmedizin Leipzig für das Jahr 2014 analysiert. Ergebnisse: Es dominieren (Meth-)Amphetamin mit 81 % und Cannabis mit 39 %; andere illegale Drogen wurden kaum festgestellt. Die höchste Substanz-Konzentrationen von Methamphetamin (Crystal Meth = CM) lag bei 4.240,0 ng/ml, der Median bei 211,2 ng/ml. Bei reinen CM-Konsumierenden lag der Frauenanteil mit 18,5 % über dem der reinen Cannabis-User (7,0 %), der Altersdurchschnitt bei Cannabisfällen (27 J.) unter dem bei CM-Konsum (31 J.). Verhaltensauffälligkeiten oder kognitive Beeinträchtigungen wurden nur bei einer Minderheit (1–17 %) festgestellt. Diskussion: Die Daten aus Blutanalysen nach Straßenverkehrskontrollen basieren auf objektiven und präzisen Messungen und können die konventionellen epidemiologischen Ansätze um neuartige Aspekte der Konsummuster von unselegierten Konsumenten ergänzen.

Sprachen

Deutsch

Verlag

Hogrefe Publishing Group

ISSN: 1664-2856

DOI

10.1024/0939-5911/a000618

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.