Rekrutierung, Implementation und Aufhörrate eines Rauchstopp-Kurses für Jugendliche
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 58, Heft 1, S. 23-32
Abstract
Fragestellung: Es besteht ein Bedarf nach effektiven, jugendspezifischen Rauchstopp-Angeboten. Inwiefern kann das schulbasierte Rauchstopp-Programm losgelöst die Zielgruppe erreichen und bundesweit umgesetzt werden? Methodik: Die Studie hat ein Ein-Gruppen-Prä-Post-Design und wertet Daten von 2 754 Jugendlichen aus 24 meist Haupt- und Realschulen sowie von 22 Kursleitungen und 139 Kursteilnehmenden aus. Rekrutierungsrate, Teilnehmermerkmale, Bewertung und Aufhörrate werden nach Schultyp und Geschlecht verglichen. Ergebnisse: An 73,3 % der anvisierten 30 Schulen (n = 22) fand mindestens ein Kurs statt, 18,9 % der rauchenden bzw. 48,8 % der aufhörwilligen rauchenden Jugendlichen wurden erreicht (n = 139). Losgelöst wurde von Teilnehmenden und Kursleitungen sehr positiv beurteilt, eine Haltequote von 72 % wurde erreicht (n = 101). Während des Kurses hören 30,2 % der Jugendlichen (n = 42) mit dem Rauchen auf (intention-to-treat-Analyse), weitere 37,7 % (n = 51) reduzierten die Konsummenge um die Hälfte. Am Ende der Nachbetreuungsphase von vier Wochen waren 24,4 % (n = 34) rauchfrei. Akzeptanz und Aufhörrate differierten nicht zwischen Schultyp oder Geschlecht. Schlussfolgerungen: Die Studie erbrachte Hinweise darauf, dass mit losgelöst ein Rauchstopp-Programm zur Verfügung steht, das gut implementierbar ist, rauchende Jugendliche erreicht und sowohl von ihnen als auch von den durchführenden Fachkräften akzeptiert wird.
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