Referenzgruppeneffekte im Sportunterricht
In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 38, Heft 2, S. 73-83
Abstract
Zusammenfassung: Der big-fish-little-pond effect beschreibt das Phänomen, dass vergleichbar leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in leistungsstärkeren Lerngruppen infolge sozialer Vergleiche niedrigere Fähigkeitsselbstkonzepte ausbilden als in Gruppen mit einem niedrigeren mittleren Leistungsniveau. In der vorliegenden Studie wird geprüft, ob dieser Effekt auch im Hinblick auf das sportbezogene Selbstkonzept zu finden ist. In einer längsschnittlich angelegten Studie wurde eine repräsentative Stichprobe von 1185 Schülerinnen und Schülern in der Grundschule (3. Klasse) und der Sekundarstufe I (6. Klasse) mit einem motorischen Test und per Fragebögen untersucht. In Mehrebenenanalysen konnte ein negativer Effekt der durchschnittlichen Sportleistung einer Klasse auf das sportbezogene Selbstkonzept der Schüler nachgewiesen werden, der auch noch nach dem Übergang in die Sekundarstufe I andauerte. Die Konfrontation mit sportlichen Mitschülern hat demnach persistente negative Effekte auf das sportbezogene Selbstkonzept.
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