Rehabilitative Kurzzeitpflege (REKUP): Akzeptanz und Praktikabilität eines neuen Versorgungskonzepts; Rehabilitative short-term care (REKUP): acceptance and practicability of a new care concept
In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie: Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Rehabilitative Kurzzeitpflege (REKUP) richtet sich an rehabilitationsbedürftige, aber (noch) nicht rehabilitationsfähige geriatrische Patienten nach akutstationärem Aufenthalt mit positiver Rehabilitationsprognose und wurde von Oktober 2020 bis März 2022 an 2 geriatrischen Rehabilitationskliniken erprobt.
Ziel
Qualitative Prozessevaluation hinsichtlich Akzeptanz (Leistungserbringer, -träger), Adoption (Umsetzung zu Projektbeginn), Praktikabilität (Prozesse, Inhalte, Strukturen) und beobachteter Zufriedenheit bei den Patienten.
Methodik
Eine Fokusgruppe und 14 halbstrukturierte Interviews mit insgesamt 18 Mitarbeitenden der Kliniken wie auch des Leistungsträgers wurden aufgezeichnet, transkribiert und qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse
Bei der Befragung der Leistungserbringer (Zuweiser‑/Modellkliniken) als auch des Leistungsträgers zeigten sich eine hohe Akzeptanz sowie eine gute Praktikabilität (Prozesse, Inhalte, Strukturen). Die Umsetzung wurde aufgrund der hohen Akzeptanz sowie der in geriatrischen Rehabilitationskliniken bekannten Leistungsinhalte als gut machbar und die Zufriedenheit der Patienten als sehr hoch bewertet.
Diskussion
Die Akzeptanz von REKUP war hoch, da der Grundgedanke leicht nachvollziehbar war. Dennoch ist eine sorgfältige Patientenauswahl entscheidend. Es besteht die Gefahr, dass REKUP als schnelle Entlassoption genutzt wird, um Kapazitätsprobleme zu umgehen. Der von den Leistungserbringenden wahrgenommene Therapieerfolg konstituiert sich über früh beübende Anwendungen, psychosoziale Angebote und die längere Zeitspanne vor der Rehabilitation: Überforderung wird vermieden und Selbstwirksamkeit gestärkt. Die Aufnahme in den Pflegeheimsektor wird umgangen, was einen positiven psychologischen und motivationalen Effekt für Patienten birgt. Ein Transfer von REKUP in andere geriatrische Rehabilitationskliniken erscheint leicht möglich.
Sprachen
Deutsch
Verlag
Springer Science and Business Media LLC
ISSN: 1435-1269
DOI
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