Die Transformation der US-Streitkräfte im Lichte des Irakkriegs
Abstract
Die Regierung der Vereinigten Staaten unter George W. Bush hat sich zur Aufrechterhaltung der militärischen Interventionsfähigkeit einer Transformation der US-Streitkräfte verschrieben. Der Irakkrieg 2003 galt diesbezüglich als Lackmustest. Wie die Studie zeigt, hat der Krieg zwar die militärische Überlegenheit der US-Streitkräfte eindrucksvoll demonstriert, war jedoch nur eingeschränkt aussagefähig für den bisherigen Erfolg der Transformation. Schwächen der irakischen Armee, bewaffnete Aufstände nach dem offiziellen Ende der Kampfhandlungen sowie in Zukunft wahrscheinlichere Konfliktformen begrenzen den nachweisbaren Erfolg der bisherigen Streitkräftereform. Gleichwohl steht das Konzept des Network Centric Warfare (NCW) als bestimmendes Element der Transformation in der amerikanischen Militärpolitik nicht mehr zur Disposition, lediglich Geschwindigkeit und Ausprägung der Umsetzung sind offen. Auch die Europäer sind gefordert, ihre Streitkräfte verstärkt auf eine netzwerk-zentrierte Kriegführung auszurichten, wollen sie die Möglichkeit haben, im 21. Jahrhundert ihre Interessen auch mit militärischen Mitteln zu sichern. Dies gilt sowohl im NATO-Rahmen, als auch für den Aufbau einer handlungsfähigen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP). Das NCW-Konzept eröffnet der Bundeswehr die Chance, bestehende Fähigkeitslücken gegenüber den USA oder den europäischen Verbündeten zu verringern bzw. zu schließen. Einen Rahmen dafür liefert der von den USA eingeleitete multilaterale Prozeß des Concept Development & Experimentation (CD&E), an dem Deutschland sich beteiligen möchte. Hier werden anhand von Simulationen, Modellbildung und Experimenten neue technologische Lösungsansätze und Verfahrensabläufe auf ihre Tauglichkeit im Rahmen militärischer Koalitionsoperationen getestet. (SWP-Studie / SWP)
Themen
Sprachen
Deutsch
Verlag
Berlin: Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
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