Open Access BASE2008

"gegen die sogenannten Farbenkleckser": die Behauptung der Münchner Kunstakademie als eine Institution der Tradition (1886-1918)

Abstract

Der Aufsatz zeichnet den Werdegang der Münchner Kunstakademie in den Jahren 1886 bis 1918 nach. Mit dem neuen Gebäude von Gottfried von Neureuther am Siegestor war erstmals nicht nur das zuvor virulente Platzproblem gelöst, sondern es wurde auch über die Architektur ein neues Selbstbewusstsein nach außen signalisiert. August von Kaulbach war dem berühmten Karl von Piloty als Akademiedirektor gefolgt, dessen Amtszeit jedoch blaß blieb. Erst sein Nachfolger Ludwig von Löfftz konnte durch eine geschickte Personalpolitik der Akademie neue Impulse geben. Es wurden einige Secessionisten und modernere Lehrer wie Paul Höcker, Heinrich von Zügel oder Franz von Stuck berufen, die abermals viele bedeutende junge Künstler anzogen. Doch die Einrichtung neuer privater Kunstschulen, die mit progressiven Lehrmethoden zu einer ernsthaften Konkurrenz wurden, sowie der Führungsstil des zwischen 1900 und 1919 nachfolgenden, konservativ gesinnten Akademiedirektor Ferdinand von Miller ließen die Bedeutung der Akademie schwinden und ebneten den Weg in ein konservatives Fahrwasser, so dass die Akademie später in der Rolle einer nationalsozialistischen Vorzeigeinstitution aufgehen konnte.

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