The railway system of Bosnia and Herzegovina : connectivity, neglect and chances
Abstract
Die Masterarbeit bietet einen Querschnitt durch die 150-jährige Eisenbahngeschichte Bosniens und der Herzegowina (BiH) von den 1870er Jahren bis 2020. Die Analyse der Quellen u.a. wissenschaftliche Literatur, Medienberichte, Karten, Statistiken sowie semistrukturierte Interviews erfolgt über drei Forschungszugänge, die sich zeitlich teils überlappen. Zunächst wird die Langzeitentwicklung des Bahnnetzes unter österreichisch-ungarischer Herrschaft, in Jugoslawien sowie im unabhängigen BiH mit Fokus auf Baugeschichte, Ziele und Rahmenbedingungen dargestellt. Eisenbahnstrecken werden dabei als Manifestation politischer und wirtschaftlicher Verbundenheit des bosnisch-herzegowinischen Raums sowohl im Inneren als auch mit den Nachbarräumen betrachtet. Der zweite Forschungszugang widmet sich dem Bedeutungsverlust der Eisenbahn seit den 1960er Jahren, der mit dem steigenden Motorisierungsgrad einsetzte und durch die Zerstörungen im Bosnienkrieg der 1990er Jahre katalysiert wurde. Trotz hoher Investitionen in Wiederaufbau und Modernisierung des Netzes ist der Anteil der Bahn am Personenverkehr nach wie vor marginal. Dies lässt sich vor allem auf jahrelange ineffiziente Verwaltung der Eisenbahnunternehmen und die verkehrspolitische Priorisierung des Straßenverkehrs zurückführen. Der dritte Fokus der Arbeit liegt auf Argumenten und Voraussetzungen für eine zukünftige Stärkung der Bahn in BiH. Die angestrebte Dekarbonierung des Landes ist nur mit einer substantiellen Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene zu bewältigen. Im Personenverkehr erfordert dies nicht nur schnellere und komfortablere Verbindungen und eine höhere Zugfrequenz, sondern auch einen politischen Paradigmenwechsel weg von der weiteren Attraktivierung des Straßenverkehrs. Die Analyse kommt zum Schluss, dass Klimaneutralität mit der derzeitigen autozentrierten Investitionspolitik nicht zu erreichen ist. ; This thesis traces the history of the railway system in Bosnia and Herzegovina (BiH), starting from the 1870s until 2020 and applying three temporarily overlapping research frames. The first frame approaches the development of the Bosnian-Herzegovinian route network through the lens of connectivity. It analyses railway routes as a physical manifestation of political and economic ties in Austria-Hungary, Yugoslavia and Daytonian BiH. The examination of their construction and suspension is supplemented by a qualitative and quantitative comparison of rail passenger links between 1990 and 2019/20. The second research frame addresses the successive loss of significance of the Bosnian-Herzegovinian railway that started with mass motorisation in the 1960s and was severely aggravated by the Bosnian War in the 1990s. Despite continual reconstruction and modernisation efforts over the last decades, the role rail plays in passenger mobility is still marginal. The two main reasons for its low competitiveness with road transport are ineffective management of the Bosnian-Herzegovinian railway companies and a political prioritisation of road-related infrastructure investment. The third research frame focuses on arguments and requirements for the reanimation of rail (passenger) transport in BiH in light of the countrys commitment to decarbonisation, the EUs infrastructure investment in the Western Balkans and the high external costs of road transport. It is concluded that current investment policies do not comprise a substantial paradigm shift from road to rail and are therefore unfit to meet the decarbonisation target. The three research frames draw on a wide array of sources, among others on scholarly literature, statistical data, railway guidebooks, online media, maps and qualitative semi-structured interviews with four bh. citizens. Besides temporal comparison as the main method, also interpretation of statistics, oral history and other methods are applied. ; submitted by Florian Supe BA BA MA ; Enthält Zusammenfassungen auf Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Masterarbeit Karl-Franzens-Universität Graz 2021 21.690
Sprachen
Englisch
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