Open Access BASE2020

Jihadistischer Terrorismus in Europa: : Deradikalisierung und Prävention als Ergänzung klassischer Anti-Terrormaßnahmen

Abstract

Vor den Augen der Weltöffentlichkeit zeigte sich der jihadistische Terrorismus nach den Anschlägen von 9/11 in seiner noch nie dagewesenen Komplexität und Transnationalität. Aus europäischer Perspektive stellen zudem das Aufkommen des Islamischen Staats im Jahr 2014 und die im Zuge dessen verübten Terroranschläge der letzten Jahre eine weitere Zäsur dar. Um diesen neuen Formen des internationalen Terrorismus entgegenzuwirken, wurden von den westlichen Staaten hauptsächlich sicherheitsorientierte und militärische Anti-Terrormaßnahmen verfolgt. Da dieser Ansatz nicht die eigentlichen Ursachen von Terrorismus ins Auge fasst, behandelt die vorliegende Arbeit die Frage, welche Instrumente im Sinne einer Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung zusätzlich zu den klassischen Anti-Terrormaßnahmen notwendig sind, um Terrorismus langfristig zu bekämpfen, und wie man dabei adäquat mit Muslimen umgehen kann. Da terroristischen Handlungen regelmäßig der Prozess der Radikalisierung vorausgeht, können Methoden der Prävention und Deradikalisierung das Problem Terrorismus direkt an der Wurzel packen und damit nachhaltigere Lösungen bieten. In der Arbeit werden dafür die klassischen völker- und europarechtlichen Anti-Terrormaßnahmen untersucht und die Effektivität von bloßer Symptombekämpfung in Frage gestellt. In weiterer Folge wird der Radikalisierungsprozess mit dem Fokus Religion und Ideologien multiperspektivisch analysiert und die (möglichen) Handlungsinstrumente in der Prävention und Deradikalisierung auf der Ebene der Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der einzelnen Staaten untersucht und mit Fallbeispielen untermalt. Die Arbeit zeigt damit auf, dass Terrorismusbekämpfung eine interdisziplinäre Thematik ist, die nicht nur die rechtliche, sicherheitspolitische Komponente umfasst, sondern auch einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Handlungsfeldern bedarf. ; After the attacks of 9/11, jihadist terrorism showed itself to the world in its unprecedented complexity and transnationality. From a European perspective, the emergence of the Islamic State in 2014 and the subsequent terrorist attacks in recent years represent a further turning point. In order to counteract these new forms of international terrorism, western states mainly pursued security-oriented and military counter-terrorism measures. However, this approach does not take into account the actual causes of terrorism. The present work therefore analyzes which tools, in addition to classical counter-terrorism measures, can help fight terrorism in the long term by preventing radicalization and facilitating deradicalization, while considering how Muslims can be dealt with adequately. Since terrorist acts usually require a process of radicalization, methods of prevention and deradicalization can tackle the problem of terrorism directly at its root and thus offer more sustainable solutions. For this purpose, the following thesis examines classical anti-terrorism measures under International and European law and questions to what extent a mere treatment of the symptoms can be effective. Subsequently, the radicalization process (with a focus on religion and ideologies) is analyzed in a multi-perspective approach and the (possible) instruments of prevention and deradicalization are examined at the level of the United Nations, the European Union and individual states, while being underpinned by case studies. Consequently, the thesis shows that the fight against terrorism is an interdisciplinary topic that does not only include the legal, security-political component but also requires a societal approach at different levels and in different fields of action. ; vorgelegt von Eva Thyr ; Zusammenfassungen auf Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2020 ; (VLID)5399518

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