Politische und religiöse Hintergründe des syrischen Bürgerkriegs unter besonderer Berücksichtigung der Flüchtlingsproblematik
Abstract
Als ein tunesischer Gemüsehändler Ende des Jahres 2010 Selbstmord begangen hatte um die politischen und wirtschaftlichen Missstände des Landes aufzuzeigen, führte dies innerhalb kurzer Zeit zum Sturz des Staatsoberhauptes, das fast ein Vierteljahrhundert im Amt gewesen war. Innerhalb nur weniger Wochen kam es beinahe in allen arabischen Staaten zu länderübergreifenden Protestwellen, so auch in Syrien. Zuerst waren es im März 2011 nur lokale Demonstration im Südwesten des Landes, nachdem einige Jugendliche festgenommen worden waren, weil sie die Worte: "Das Volk verlangt den Sturz des Regimes" an eine Wand geschmiert hatten. Doch bereits im selben Jahr weiteten sich Protestaktionen auf das ganze Land aus und da diese von den syrischen Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen worden waren, richtete sich der Hass der Demonstranten rasch auf den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad selbst.Die Hintergründe des Aufbegehrens gegen das Regime sind vielfältig und lassen sich nicht nur auf die politische Monopolstellung des herrschenden Baath-Regimes oder die religiösen und ethnischen Bruchlinien zurückführen. Da kein Dialog zwischen den Oppositionsströmungen und dem Regime gefunden werden konnte, mischten rasch viele internationale Akteure mit. Die Labilität des Landes machte sich unter anderem auch die Terrormiliz des Islamischen Staates (IS) zu Nutze.Die Bilanz nach vier Jahren Bürgerkriegszustand ist fatal. Mehr als 200.000 Todesopfer sind zu beklagen, vier Millionen Flüchtlinge, die es ins Ausland geschafft haben stehen 6,5 Millionen Binnenflüchtlingen gegenüber. In den gebeutelten Nachbarsstaaten sind eine humanitäre Erstversorgung und eine Unterbringung der Flüchtlinge häufig nicht mehr gewährleistet. Um eine nationale Lösung zu finden, wird wohl zuerst eine gemeinsame Strategie gegen den IS entwickelt werden müssen. ; In 2010 a greengrocer in Tunisia committed suicide to point out the problematic economic grievances in his country. In turn, this incident led to the overthrow of the head of the state, which had been in charge for almost a quarter of a century. Within a few weeks transnational protests emerged all over most Arabic countries such as Syria, where a bloody civil war has lasted for more than four years now.Initially, local demonstrations arose in the south-west of Syria after a few teenagers were arrested for writing the words "The people demand the fall of the regime" onto a wall. However, in the same year protest spread across the whole country, which was brutally struck down by Syrian military forces. This led the demonstrates to direct their hate against president Baschar al-Assad himself.The reasons for the insurgency against the regime are versatile and are not only a result from the supreme reign of the Baath regime nor the religious and ethnic tensions in the country. Since no dialogue between the heterogeneous opposition groups and the regime was possible, international forces got involved into the conflict pursuing a diverse range of interests. Amongst others, the terrorist group Islamic State (IS) took advantage of the instability in the country.Furthermore, the results after four years of civil war are fatal, since more than 200.000 deaths are to bewail. Four million refugees accomplished to leave the country, whilst 6.5 million civilists are considered internally displaced. In the severely affected neighboring countries it is almost impossible to ensure medical care and housing for the refugees. In order to find a national solution to the problem, it will be necessary for international forces to work on a common strategy against the IS. ; vorgelegt von Claus Wolfram Hardt-Stremayr ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2015 ; (VLID)490089
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