Open Access BASE2012

Michael Moser und die erste österreichisch-ungarische Ostasienexpedition 1868-1871

Abstract

Im Herbst 1868 stach die erste österreichisch-ungarische Südostasien-Expedition in See. Die lange geplante, jedoch immer wieder durch politische und finanzielle Gründe verschobene Mission sollte den wirtschaftlichen Horizont der Monarchie erweitern. Die Aussicht auf die Möglichkeiten des seit 1859 in Bau befindlichen Suezkanals sollte dem Hafen von Triest einen enormen Aufschwung und eine zentrale Stellung im internationalen Handel bescheren. Daher wurde die Expedition finanziert, um mit Ländern Ostasiens, hauptsächlich mit Siam, China und Japan Handelsverträge abzuschließen. An Bord der Schiffe war zum ersten Mal bei einer österreichisch-ungarischen Mission ein Fotograf, um wissenschaftliche und kulturelle ?Kuriositäten? festzuhalten. Diese Stelle hatte der Wiener Fotograf Wilhelm Burger inne, der seinen 15jährigen Gehilfen Michael Moser aus Altaussee mitnahm. Die Expedition dauerte fast ein Jahr, bis sie über Teneriffa, Kapstadt, Singapur, Bangkok und Hongkong in Yokohama ankam. Nach Abschluss der Verhandlungen zerstreute sich die Expedition und der Fotografengehilfe Michael Moser blieb allein und ohne Sprachkenntnisse zu besitzen in Japan. Glückliche Fügungen bescherten einen gesellschaftlichen Aufstieg und so kam er für die japanische Regierung als Dolmetscher zur Wiener Weltausstellung 1873. Er entschloss sich jedoch, wieder nach Japan zurückzukehren um dann in Philadelphia 1876 nochmals als Übersetzer tätig zu sein. Er fuhr aber nicht mehr nach Japan zurück, da er nach einer schweren Erkrankung die Heimreise bevorzugte. Er baute sich in Aussee ein Fotoatelier auf und betrieb es mit einem seiner Brüder und später mit seiner Frau Fanny. Er trat einmal noch in die Dienste der Japaner, als er wieder als Dolmetsch auf der Weltausstellung 1878 in Paris arbeitete. 1912 starb Moser in Bad Aussee im Alter von 59 Jahren als wohlhabender Unternehmer und gewandter Weltreisender. ; In the autumn of 1868 the first Austro-Hungarian South-East Asian Expedition set sail.The mission which had been planned for a long time but repeatedly postponed, due to political and financial reasons, had the aim of broadening the Monarchy?s economic horizon. The Suez Canal, which, since 1859, was in the process of being built, offered the port of Trieste the prospect of many possibilities for an increase in prosperity and a central position for international trade. For this reason the expedition was financed to arrange trade agreements between East Asian countries, mainly with Siam, China, and Japan. A photographer was on board an Austrian-Hungarian mission for the first time to record scientific and cultural ?curiosities?. The Viennese photographer Wilhelm Burger held this position and took along his 15 year old assistant Michael Moser from Altaussee. The expedition to Yokohama via Tenerife, Cape Town, Singapore, Bangkok and Hong Kong lasted almost a year. After completion of negotiations the expedition members scattered leaving the photographer?s assistant Michael Moser alone in Japan with no knowledge of the language. Lucky coincidences brought about a rise in his social standing and so he represented the Japanese government as interpreter at the Viennese World Exhibition in 1873. However he decided to return to Japan and in 1876 he worked once again as a translator in Philadelphia. He did not return to Japan due to a serious illness, preferring to go back to his homeland. He built up a photographer?s studio in Aussee with his brother and later his wife Fanny. In 1878 he once more worked for the Japanese as an interpreter at the World Exhibition in Paris. In 1912 Michael Moser died at the age of 59 in Bad Aussee as an affluent businessman and renowned world traveller. ; vorgelegt von Maximilian Johann Pürcher ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2012 ; (VLID)222456

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