Paranoia im deutschsprachigen Kriminalroman der Gegenwart. Zur soziokulturellen Dynamik der Gattung
Abstract
Die Kriminalromangattung kann mit Hilfe einer sozial- und funktionsgeschichtlich orientierten Gattungstheorie als ein Ort gelesen werden, an dem bestimmte historische Problemstellungen bzw. gesellschaftliche Widersprüche artikuliert werden. So kann die literarische Verarbeitung von Kriminalität in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Ereignissen gelesen werden. Dabei wurde Paranoia als wiederkehrende und dynamische Struktur dieser artikulierten Problemstellungen markiert. Was mit Hilfe eines funktionshistorischen Zugangs im Kontext der Paranoia zu erkennen ist, wurde anhand von Analysen aktueller deutschsprachiger Kriminalromane dargestellt. Die Werke der Frankfurter Autors Jakob Arjouni liegen dabei im Zentrum der Studie. So ist sichtbar geworden, dass die Konstruktion des Feindbildes und die damit artikulierte Paranoia aktuellen politischen Diskursen unterliegt.
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Deutsch
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