Open Access BASE2015

The »Good« Left-Wing Intellectual

Abstract

In diesem Artikel analysiere ich die Herausbildung und Positionierung des »Linksintellektuellen« in Schweden, ausgehend von den 1940er Jahren bis in die 1970er. Hierbei steht erstens der soziale Typus des »Intellektuellen« im Vordergrund meiner Analyse, d.h. die Frage, was diesen idealerweise ausmache, und zweitens die Position des Linksintellektuellen im öffentlichen Diskurs. In den 1960er und 1970er Jahren änderte sich das intellektuelle Klima in Schweden jäh, als junge Linksradikale auch Schweden in Verbindung mit europäischer Schuld brachten und damit einen neuen und eindeutig linken Standpunkt setzten. Plötzlich übernahm die Linke die intellektuelle Führungsrolle in Schweden, die auch durch die Integrationsstrategie des Staates und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens (SAP) begünstigt wurde. Das Idealbild von »dem guten Linksintellektuellen«, basierte demnach auf Zusammenarbeit, Reformismus, Nahbarkeit und der Vorstellung eines »Kulturarbeiters« anstelle einer dezidiert akademischen Prägung. Dieses Ideal eines (Links)Intellektuellen erlangte aufgrund seiner erfolgreichen Interaktion mit der Bevölkerung und mit den etablierten Medien eine große Bedeutung im öffentlichen und im kulturellen Bereich. ; In this article I will examine the forming and positioning of »the left-wing intellectual« in Sweden from the late 1940s until the late 1970s. My main focus lies first on »the intellectual« as a social type, that is, ideal concepts of what it meant to be a »left-wing intellectual«, and second on the position of left-wing intellectuals within Swedish public debate. The Swedish intellectual setting changed rapidly during the 1960s and 1970s, when young radicals, by connecting Sweden to European culpability regarding the horrors of the early 20th century, created a new and firm left intellectual stance. Suddenly the radical left dominated Sweden's intellectual debate, and became influential since the Swedish state and the Swedish Social Democratic Party (SAP) adopted a strategy of collaboration. The ideal of the »good left-wing intellectual«, was pictured in terms of state collaboration, reformism, sociability and being a »cultural worker« rather than a high-brow intellectual confrontation. This type could easily interact with the state while simultaneously reaching parts of the population and satisfying the media establishment – all of which strengthened the left-wing intellectuals' public and cultural significance.

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