Open Access BASE2013

Grossräumige Evakuierung: Agenten-basierte Analyse

Abstract

Das Ziel des in diesem Schlussbericht beschriebenen Projektes war die Simulation einer grossräumigen Evakuierung innerhalb der Schweiz. Als Ursache für die Evakuierung wurde ein Zwischenfall im KKW Gösgen gewählt. Die Durchführung erfolgte in drei jeweils 12-monatigen Phasen. Als Teil des Projektes wurden in regelmässigen Abständen Sitzungen mit Beteiligung der jeweils relevanten Anspruchsgruppen durchgeführt. Neben Vertretern des IVT sowie des BABS waren dies inbesondere Mitarbeiter des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI) und der Nationalen Alarmzentrale (NAZ). Des weiteren waren Vertreter der Polizei, der Ämter für Militär und Bevölkerungsschutz und der Kantonalen Führungsstäbe der von einem Zwischenfall im KKW Gösgen betroffenen Anliegerkantone beteiligt. Ziel der ersten Projektphase war es, die Evakuation einer Region um das KKW Gösgen unter optimalen Bedingungen zu simulieren. Die berechneten Evakuationszeiten stellen den Bestfall dar und sind in der Realität nicht reproduzierbar, können jedoch als Indikator für die weitere Planung genutzt werden. In den Projektphasen zwei und drei wurde der Realitätsgrad der Simulationen Schritt für Schritt erhöht, was durch Arbeit an verschiedenen Bereichen (Detailgrad der Mikrosimulation, Simulationsmodell, etc.) realisiert wurde. Hierfür wurden in einem ersten Schritt weitere Informationen zum untersuchten Szenario hinzugefügt. Anstelle einzelner, unabhängig agierender Personen beinhaltet das untersuchte Szenario nun Haushalte. Für jeden Haushalt wurden überdies die verfügbaren Fahrzeuge (Art und Größe) modelliert. Das Verkehrsnetz wurde mit Höhenkoordinaten versehen. Grundlage der Verbesserung des Verhaltensmodells der betroffenenen Bevölkerung bildeten eine Literaturrecherche, Experteninterviews sowie eine Bevölkerungsumfrage. Basierend auf den erhaltenen Antworten der Umfrage wurden Modelle für die Entscheidungen 'Evakuieren?' und 'Mitnehmen fremder Personen im eigenen PW?' geschätzt. Im dritten und letzten Schritt wurde der Funktionsumfang der genutzten Simulationsumgebung MATSim erweitert. Ein erste Erweiterung erlaubt es der simulierten Bevölkerung, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren. Die zweite Erweiterung erlaubt es, neben PW-Verkehr auch Fussgänger und Fahrradfahrer physisch zu simulieren.

Sprachen

Deutsch

Verlag

IVT, ETH Zürich

DOI

10.3929/ethz-b-000073343

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