Open Access BASE2019

Geschlechterreflektierte sexuelle Bildung? Heteronormativität und Verletzbarkeit als Herausforderungen sexualpädagogischer Professionalisierung

Abstract

Mit ihrem Beitrag analysiert die Autorin sexualpädagogische Aus-, Fort- und Weiterbildungsformate in Österreich. Auf Grundlage einer ethnografischen Studie, bei der einführende sexualpädagogische Bildungsveranstaltungen für (angehende) Lehrer_innen und andere pädagogisch Tätige beobachtet wurden, werden drei verschiedene Verständnisse von Sexualität dargestellt, die nur zum Teil als geschlechterreflektiert gelten können und nur wenig den menschenrechtsbasierten und der Gleichstellung der Geschlechter verpflichteten Leitlinien der UNESCO zu einer comprehensive sexuality education entsprechen. Nur das identifizierte Verständnis von Sexualität als Wahrnehmung von Wollen, Anziehung und Erregung mache geschlechtliche, sexuelle und amouröser Vielfalt besprechbar und biete Anschlussmöglichkeiten auch für gewaltpräventive Arbeit. Die Autorin betont den Zusammenhang zwischen Heteronormativität, Verletzbarkeit und sexueller Gewalt und kommt vor dem Hintergrund ihrer Untersuchungsergebnisse zu dem Schluss, dass die Entwicklung und Etablierung nicht-heteronormativer Sexualitätsverständnisse sowie geschlechterreflektierter sexualpädagogischer Ansätze eine zentrale Herausforderung gegenwärtiger sexualpädagogischer Professionalisierung darstellt. (DIPF/Orig.)

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