Restriktive US-Handelspolitik wirkt signifikant negativ auf Finanzmärkte
Abstract
Mit ihrer America-First-Strategie hat sich die letzte US-Regierung von einer international ausgerichteten Handelspolitik abgewendet. Sie versuchte, ihre Interessen, gerade gegenüber China, mit bilateralen und meist restriktiven Maßnahmen, wie Importzöllen, durchzusetzen. Der Beitrag zeigt, dass die Kosten einer solchen Strategie immens sind, jedenfalls in der hier mittelfristig angelegten Analyse. Fast alle US-Branchen waren negativ von der US-Handelspolitik betroffen. Dies lässt sich an den Finanzmärkten ablesen, die aufgrund ihres vorausschauenden Charakters die möglichen Wirkungen von Zolländerungen antizipieren. Die Aktienkurse fielen signifikant, der Dollar-Kurs stieg infolge der steigenden Unsicherheit. Die Maßnahmen gegen China wirkten darüber hinaus auch negativ auf die Aktienleitindizes vieler anderer Länder. Chinas Vergeltungsmaßnahmen belasteten die US-Unternehmen zusätzlich. Da kaum ein Unternehmen profitierte, liegt die Rationalität dieser Politik offensichtlich nicht in ökonomischen Gewinnen. Die neue US-Regierung behält die restriktive Handelspolitik zwar noch bei. Doch die Studie zeigt, dass eine weitgehende Rückkehr zu einer multilateralen Ordnung im Interesse der meisten Marktteilnehmer ist.
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