Veranstaltungen zu „Open Political Science“. Für eine offene Politikwissenschaft

8. Mai 2025 07:16

Die Prinzipien von Open Science gewinnen zunehmend an Bedeutung – auch in der Politikwissenschaft. Open Science steht für transparente, nachvollziehbare und zugängliche Forschungsprozesse. Sie fördert die Qualität wissenschaftlicher Arbeit und entspricht den Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Open Science umfasst dabei weit mehr als nur den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen (Open Access). Es betrifft ein breites Spektrum an Handlungsfeldern: den offenen Umgang mit Forschungsdaten (Open Data), die Bereitstellung frei zugänglicher Lehrmaterialien (Open Educational Resources), den Einsatz und die Entwicklung freier Software (Open Source), die Etablierung transparenter Begutachtungsverfahren (Open Peer Review) sowie die Offenlegung von Forschungsdesigns und Analysemethoden (Open Methodology).

Abbildung 1: Sechs Prinzipien von Open Science

Auch Forschungsförderer erkennen die Bedeutung dieser Prinzipien zunehmend an: Viele Ausschreibungen setzen bereits heute auf offene Datenstandards, transparente Methoden und die Wiederverwendbarkeit von Ergebnissen.

Demnach stehen auch Politikwissenschaftler:innen vor der Aufgabe, ihre Forschungsprozesse bereits von Beginn an entlang der Prinzipien von Open Science zu gestalten. Dies bedeutet auch einen kulturellen Wandel innerhalb des Fachs – hin zu mehr Offenheit, Teilhabe und Qualitätsbewusstsein. Ein deutliches Zeichen hat die Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) mit ihrer Stellungnahme im Februar 2024 gesetzt: Sie bekennt sich klar zu den Paradigmen von Open Science und unterstützt deren Umsetzung im Fach.

Um diesen Wandel aktiv zu gestalten, bietet Pollux – Fachinformationsdienst Politikwissenschaft verschiedene fachspezifische Webinare und Online-Workshops rund um das Thema Open Science an. Die Veranstaltungen richten sich an alle politikwissenschaftlich Forschenden – unabhängig von Qualifikationsstufe oder methodischem Zugang.

Veranstaltungstermine zu „Open Political Science“

14. Mai, 13-14 Uhr: Webinar

Open Peer Review mit SOCIOS

SOCIOS ist ein Preprint Server für die gesamten Sozialwissenschaften und fördert die wissenschaftliche Kommunikation durch Open Peer Review und kollaboratives Arbeiten. Was bedeutet das und wie kann SOCIOS mir dabei helfen, meine wissenschaftlichen Beiträge schneller und nachhaltiger zu veröffentlichen und dabei Feedback von anderen Wissenschaftler:innen zu bekommen? Darüber geht es in diesem Webinar. Nach einer kurzen Darstellung der Motivation von Open Peer Review werden wir uns anschauen, wie sich auf der SOCIOS Plattform ein Manuskript einreichen lässt, wie Feedback in Form von Reviews und Kommentaren erfolgen kann und wo SOCIOS in die Publikationslandschaft passt. Am Ende gibt es noch einen kleinen Ausblick in die Zukunft des Projektes. Zudem wird genug Zeit für Fragen sein.

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2. Juni, 13-14 Uhr: Webinar (Englisch)

Open Political Corpora: Mit PoliCorp politische Textsammlungen strukturiert durchsuchen und analysieren

Wir freuen uns, ein Webinar zu Pollux Political Corpora – PoliCorp anbieten zu können! In dieser Sitzung werden wir unseren neuen Service PoliCorp vorstellen, der Forschenden einen strukturierten und durchsuchbaren Zugang zu verarbeiteten Textkorpora bietet. Die Plattform enthält derzeit eine Sammlung von Transkripten von Bundestagsdebatten, die 76 Jahre parlamentarische Debatten abdeckt - von September 1949 bis Februar 2025. Eine Demoversion von PoliCorp ist unter https://demo-pollux.gesis.org/ verfügbar.

Das Webinar wird folgende Themen behandeln:

  1. Zugang zu und Arbeit mit offenen Korpora in PoliCorp
  2. Hauptfunktionen und Anwendungsfälle von PoliCorp
  3. Praktische Demonstrationen für Forschung und Analyse

Die Veranstaltung richtet sich an Forschende, Studierende und alle, die an politischer Textanalyse interessiert sind, und findet in englischer Sprache statt.

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12. Juni, 13-15 Uhr: Workshop

„Sichtbar, offen, wissenschaftsnah: Die eigene Publikationsstrategie entwickeln“. Open-Access-Workshop für Politikwissenschaftler:innen

Open Access ist mittlerweile ein in der Politikwissenschaft bekanntes und verbreitetes Publikationsmodell, das Autor:innen eine bessere Sichtbarkeit ihrer Publikationen verschafft und die Rezeption wissenschaftlicher Erkenntnisse fördert. Angesichts der verschiedenen Open-Access-Modelle (Gold OA, Green OA, Diamond OA etc.) fällt es Wissenschaftler:innen oft schwer, eine geeignete Publikationsstrategie zu wählen. Zugleich sind mit den verschiedenen OA-Modellen auch eine Reihe finanzieller und rechtlicher Fragen verbunden.

Der Workshop richtet sich vorrangig an Politikwissenschaftler:innen in der Qualifikationsphase und zielt darauf ab, grundlegende Kenntnisse über aktuelle Open-Access-Publikationsmodelle und -Varianten zu vermitteln. Zudem sollen die Teilnehmenden dabei unterstützt werden, Publikationsionsstrategien zu entwickeln, die (1) für ihre persönliche Karrieren förderlich sind und (2) zugleich im Einklang stehen mit der Idee der offenen Wissenschaft (Open Science).

Veranstaltet wird der Workshop von der DVPW in Kooperation mit open-access.network und dem FID Politikwissenschaft - Pollux.

Die kostenlose Anmeldung ist - auch für Nicht-Mitglieder - über das DVPW-Portal bis zum 10. Juni 2025 möglich.

Hier für den Workshop anmelden.

17./18. Juni und 3./4. Juli: Workshopreihe

Data matters! Forschungsdaten managen in der Politikwissenschaft

Ob Umfragen, Interviews, Beobachtungen oder Policy-Dokumente: die politikwissenschaftliche Forschung arbeitet mit vielfältigen Daten. Dabei wird ein verantwortungsvoller Umgang mit Forschungsdaten immer wichtiger: nicht nur aufgrund von Anforderungen durch Forschungsförderer, Policies von Hochschulen und Verlagen, sondern vor allem auch im Sinne guter wissenschaftlicher Praxis. Forschungsdatenmanagement (FDM) trägt zur Qualitätssicherung, Transparenz und Anerkennung wissenschaftlicher Arbeit bei und fördert zugleich die Nachnutzung von Daten.

Die Workshopreihe „Data matters! Forschungsdaten managen in der Politikwissenschaft“ bietet einen Einstieg ins FDM, zugeschnitten auf die spezifischen politikwissenschaftlichen Anforderungen. Er richtet sich insbesondere an Early Careers mit wenig bis keiner Erfahrung im FDM, ist aber Interessierten aller Qualifikationsstufen offen. Die Workshops sind in zwei Module unterteilt. Modul 1 behandelt quantitative Daten wie bspw. Umfragedaten, standardisierte Erhebungen oder Statistiken und Modul 2 qualitative Forschungsdaten wie bspw. Expert:inneninterviews, teilnehmende Beobachtungen, Gruppendiskussionen oder Dokumente. Die Teilnahme ist je nach Bedarf an einem oder beiden Modulen möglich. Forschenden mit Mixed-Methods-Designs wird empfohlen, an beiden Modulen teilzunehmen. Vermittelt werden grundlegende Konzepte des FDM wie dem Umgang mit personenbezogenen Daten, die informierte Einwilligung, der Anonymisierung und Pseudonymisierung, Kontextualisierung, Fragen des Urheberrechts sowie Möglichkeiten zur Veröffentlichung von Forschungsdaten und Nutzung von Sekundärdaten. Neben inhaltlichen Inputs gibt es Raum für den Austausch über eigene Projekte sowie praktische Übungen.

Die Veranstaltung wird von Pollux – Fachinformationsdienst Politikwissenschaft, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Qualiservice sowie KonsortSWD – NFDI4Society organisiert.

Die Workshops sind kostenfrei und finden digital via Zoom statt. Sie können sich für beide oder nur ein Modul anmelden:

Modul 1: Quantitative Daten

17. Juni - 13 - 16 Uhr

18. Juni - 09 - 12 Uhr

Hier für Modul 1 anmelden.

Modul 2: Qualitative Daten

3. Juli - 09 - 12 Uhr

4. Juli - 09 - 12 Uhr

Hier für Modul 2 anmelden.

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