Deregulierung und Flexibilität als Wunderheilmittel: Fragen zur Übertragbarkeit des flexiblen Modells
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Volume 51, Issue 4, p. 255-257
ISSN: 0342-300X
"Dieser Beitrag behandelt die institutionellen Voraussetzungen des deutschen im Vergleich zum angelsächsischen Innovationsmodell. Es stellt die Frage, weshalb die deutsche Industrie trotz wirtschaftlicher Bedingungen die aus Sicht der konventionellen ökonomischen Theorie Wettbewerbsnachteile schaffen - relativ hohe Lohnkosten, ein stark korporatistisch regulierter Arbeitsmarkt und eine starke Währung - Exporterfolge nachweisen kann und deregulierte Volkswirtschaften wie die USA und das Vereinigte Königreich relativ geringere Exporterfolge verbuchen können. Die zentrale These des Beitrags lautet, daß das deutsche Innovationsmodell hinsichtlich seines Ausbildungs- und Wissenschaftssystems spezifische Vorteile besitzt, nämlich Ingenieure und Facharbeiter, die bereit sind, stetig in ihre sachliche und betriebsspezifische Qualifikation zu investieren. Diese Qualifikationsmuster werden wiederum unterstützt von dem Institutionsgefüge des Arbeitsmarkts. Gewarnt wird deshalb vor einer allzu raschen Deregulierung, die zu großen Problemen für das deutsche Innovationsmodell führen könnte." (Autorenreferat)