Leitartikel: Ungenutzte Potenziale – Evidenz des Bildungsberichts 2024
In: Wirtschaftsdienst: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Band 104, Heft 7, S. 434-435
ISSN: 1613-978X
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In: Wirtschaftsdienst: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Band 104, Heft 7, S. 434-435
ISSN: 1613-978X
In: Herkunft und Bildungserfolg von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Forschungsstand und Interventionsmöglichkeiten aus interdisziplinärer Perspektive., S. 299-314
Auf der Basis einer Sichtung vorliegender internationaler wie nationaler Forschungsbefunde zur allgemeinen und differenziellen Wirksamkeit der pädagogischen Arbeit in Kindertagesstätten, der kontrollierten Evaluation von Modellprojekten zur kompensatorischen Förderung im vorschulischen Bereich und zu wirksamkeitsgeprüften Programmen zur gezielten Förderung individueller Lernvoraussetzungen werden mehrere Schlussfolgerungen herausgearbeitet: Erstens wirkt sich ein früher Besuch von Kindertageseinrichtungen - ab dem dritten Lebensjahr - positiv auf die Entwicklung schulrelevanter Kompetenzen aus. Zweitens basieren die entwicklungsförderlichen Wirkungen von Kindertagesstätten vorwiegend auf der Qualität der realisierten Anregungsangebote, die derzeit in Deutschland noch erheblich ausbaufähig sind. Drittens können in breit angelegten und intensiven Modellprojekten der Verbesserung des gesamten Regelangebots einer Einrichtung kompensatorische Fördereffekte auch für benachteiligte Kindergruppen nachgewiesen werden, insbesondere wenn sie gekoppelt sind mit günstigen Anregungsbedingungen in der Familie und später auch in der Schule. Und viertens liegen nachweislich wirksame fokussierte Trainingsprogramme vor, die geeignet sind, um in Kindertagesstätten eingesetzt zu werden. Für eine Umsetzung dieser Möglichkeiten in der Praxis von Kindertagesstätten sind allerdings noch einige Herausforderungen zu bewältigen. (DIPF/Orig.).;;;The present paper summarizes international and national research findings on the general and differential effectiveness of pedagogical work in early childhood education and care settings, evaluations of pilot projects on compensatory preschool education as well programs to support individual learning abilities. Based on these findings, the following conclusions are drawn: First, attending early childhood education and care settings at an early age (after the age of three) has a positive influence on the development of academic competences. Second, the effectiveness of these settings depends on the instructional quality, which could be considerably improved in Germany. Third, pilot projects on programs to support individual learning abilities could show that compensatory effects for disadvantaged groups of children exist, especially when they are interlinked with stimulating conditions in the family and at school. Fourth, effective training programs exist that can be implemented in early childhood education and care. However, a number of challenges need to be met before they can be successfully implemented. (DIPF/Orig.).
In: Herkunft und Bildungserfolg von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter, S. 299-314
In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung: Discourse : Journal of Childhood and Adolescence Research, Band 8, Heft 4, S. 399-415
ISSN: 2193-9713
"Der Beitrag geht der Frage nach, wie die Literacyanregung der beiden frühkindlichen
Lernumwelten Kindergarten und Familie während der drei Jahre
des Kindergartenbesuchs eines Kindes miteinander in Beziehung stehen und
welche eigenständige und gemeinsame Bedeutung sie für die Prädiktion des
späteren Leseverständnisses des Kindes haben. Dazu wurden Daten von 121
Kindern aus 51 Kindergärten, ihren Familien und den entsprechenden Einrichtungen
der Längsschnittstudie BiKS-3-10 analysiert. Die Analyse berücksichtigt
Daten zur formellen und informellen Literacyanregung in beiden
Lernumwelten im ersten und im letzten Kindergartenjahr sowie des Leseverständnisses
der Kinder in der 2. Klasse. Die Ergebnisse zeigen kaum
bedeutsame Zusammenhänge der Anregung in den beiden Lernumwelten.
Das spätere Leseverständnis steht insbesondere in Beziehung mit der frühen
institutionellen Literacyanregung, weniger mit den späteren institutionellen
und den familialen Lernbedingungen während der gesamten Kindergartenzeit. Der Beitrag illustriert die
derzeit eingeschränkten Möglichkeiten frühpädagogischer Einrichtungen, fehlende familiale Anregungen
zu kompensieren und betont die Notwendigkeit eines Ausbaus der Kooperation zwischen frühpädagogischen
Einrichtungen und Familien." (Autorenreferat)
Durch die G8-Schulreform haben sich die PISA-Leistungen von GymnasiastInnen in der neunten Klasse verbessert. Insbesondere leistungsstärkere SchülerInnen schneiden bei den PISA-Tests besser ab, während Leistungsschwächere kaum oder gar nicht profitieren – sie scheinen Probleme mit dem zeitlich nach vorne verlagerten Lernstoff zu haben. Der vorliegenden Studie zufolge, die auf PISA-Daten zu mehr als 33 000 SchülerInnen basiert, hat die G8-Reform jedoch nicht dazu geführt, dass sozioökonomische Merkmale wie der Bildungshintergrund der Eltern einen größeren Einfluss auf die Schülerleistungen haben. Der Kompetenzvorsprung in der neunten Klasse scheint allerdings nicht auszureichen, um das wegfallende 13. Schuljahr vollständig zu kompensieren, denn die Abiturnoten haben sich im Durchschnitt leicht verschlechtert. Anstelle der Länge der Gymnasialschulzeit sollten vielmehr die Unterrichtsinhalte und -qualität im Fokus der Debatte stehen. Der fortwährende Ausbau des Ganztagsschulangebots sollte genutzt werden, um Kinder individueller entsprechend ihrer Bedürfnisse zu fördern.
BASE
In: DIW Berlin Discussion Paper No. 1561
SSRN
Working paper
In: DIW Berlin Discussion Paper No. 1687
SSRN
Working paper
In: Kindheit zwischen fürsorglichem Zugriff und gesellschaftlicher Teilhabe., S. 145-166
In: Kindheit zwischen fürsorglichem Zugriff und gesellschaftlicher Teilhabe, S. 145-166
In: Empirische Studie
In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung: Discourse : Journal of Childhood and Adolescence Research, Band 17, Heft 1, S. 27-56
ISSN: 2193-9713
Die Corona-Pandemie machte es erforderlich, dass Kindertageseinrichtungen ihr Angebot kurzfristig umstellen und unterschiedlichste Schutz- und Hygienemaßnahmen umsetzen mussten. Welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die Interaktionsebenen der pädagogischen Praxis hatten, wird mit Blick auf den Umgang der Fachkräfte mit den Kindern, das Zusammenspiel der Kinder untereinander und auf die Kooperation der Einrichtung mit den Eltern untersucht. Datenbasis bildet eine wiederholte, schriftliche Befragung von 2.529 Kitaleitungen im Zeitraum von Oktober 2020 bis Juni 2021, welche sowohl aktuelle als auch retrospektive Einschätzungen der Leitungskräfte bezüglich der Qualität unterschiedlicher Interaktionsebenen erfragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung spezifischer, coronabedingter Maßnahmen, wie etwa das Distanzgebot, das Tragen von Masken oder ein Betretungsverbot der Kita für Eltern, mit einer signifikanten Verschlechterung der Beurteilung unterschiedlicher Interaktionsebenen einhergehen. Positivere Beurteilungen gingen hingegen mit einer häufigeren, auch nicht persönlichen Kommunikation mit Eltern und Kindern einher. Zudem zeigte sich, dass insbesondere Leitungen von Einrichtungen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern von einer Verschlechterung berichten.
Hintergrund: Kindertageseinrichtungen (Kitas) spielen eine wichtige gesellschaftspolitische Rolle; gleichzeitig begünstigt der enge Kontakt der Kinder in Kitagruppen untereinander und mit Beschäftigten die Übertragung von Infektionen. In der COVID-19-Pandemie ergaben sich die Fragen, wie Infektionsgeschehen in Kitas verlaufen, welche Rolle Kitakinder in der Pandemie spielen und welche Schutz- und Hygienemaßnahmen in Kitas umgesetzt werden. Von 06/2020 bis 12/2021 wird die "Corona-KiTa-Studie" durchgeführt, in der pädagogische und infektionsepidemiologische Themen gemeinsam bearbeitet werden. Methoden: In der Studie werden Daten aus unterschiedlichen Quellen erhoben. Es werden amtliche Meldedaten sowie wöchentliche Angaben von Kitas im sog. KiTa-Register kontinuierlich ausgewertet. Zudem werden SARS-CoV-2-Ausbrüche in Kitas vor Ort durch wiederholte Probengewinnung und Befragungen untersucht. Ergebnisse: Das SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen in Kitas bzw. bei Kindern im Kitaalter war von 03/2020 bis 05/2021 sehr dynamisch. In der 2. und 3. Pandemiewelle stiegen SARS-CoV-2-Ausbrüche in Kitas deutlich an, begleitet von einer erheblichen Zunahme an Kita- und Gruppenschließungen. Zuletzt erhöhte sich der Anteil der betroffenen Kinder bei den Ausbrüchen kontinuierlich. Allerdings ergab die erste Untersuchung von SARS-CoV-2-Ausbrüchen (n = 28), dass bei kindlichen Indexfällen im Schnitt nur ein Bruchteil der Kitakontakte (6,8 %) angesteckt wurde. Die Übertragungshäufigkeiten unterschieden sich zwischen einzelnen Kitas deutlich. Diskussion: Die Zusammenführung von regelmäßig erhobenen Melde- und Befragungsdaten sowie Ausbruchsuntersuchungen ermöglicht ein vielschichtiges Monitoring des Infektionsgeschehens in Kitas, dessen Ergebnisse in Empfehlungen für Public-Health-Maßnahmen einfließen können. ; Background: Daycare centers are of substantial sociopolitical and pedagogical relevance; at the same time, the close contact of children in daycare groups among each other and with employees favors the transmission of infections. ...
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