Erwerbstätigkeit von Akademikern und Absolventen der Hochschulen
In: DIW-Wochenbericht, Band 55, Heft 9, S. 129-134
In dem Beitrag wird die Entwicklung der Erwerbstätigen nach beruflichem Ausbildungsabschluß nach Wirtschaftszweigen für 1976 und 1985 beschrieben. Insbesondere wird auf die Zugänge, Abgänge und Bestandsveränderungen von Erwerbstätigen mit Hochschulabschluß eingegangen. "Nach den Ergebnissen des Mikrozensus waren 1985 insgesamt fast 2,6 Mill. Hochschulabsolventen erwerbstätig. Sie teilten sich auf in 0,9 Mill. Fachhochschulabsolventen und 1,7 Mill Absolventen der wissenschaftlichen Hochschulen. Dies entsprach einem Grad der Akademisierung von 9,7 vH mit Anteilen der Absolventen der Fachhochschulen von 3,3 vH und der wissenschaftlichen Hochschulen von 6,4 vH. Dagegen waren 1976 erst 1,85 Mill. Personen mit einem Hochschulexamen erwerbstätig gewesen, knapp 0,6 Mill. Fachhochschulabsolventen und fast 1,3 Mill. Absolventen der wissenschaftlichen Hochschulen. Der Akademisierungsgrad lag insgesamt bei 7,2 vH. Eine weitaus größere Veränderung in der Qualifikationsstruktur betraf jedoch die Erwerbstätigen ohne beruflichen Ausbildungsabschluß, deren Anteil von 1976 bis 1985 um 7 vH-Punkte auf 27 vH abnahm. Doppelt so hoch (55,5 vH) ist der Anteil der Erwerbstätigen mit betrieblicher Ausbildung. Nimmt man die Absolventen mit Fachschulabschluß hinzu (Anteil 7,5 vH), so stehen diesen 63 vH knapp 10 vH Akademiker gegenüber, d.h. von den Erwerbstätigen mit Ausbildung war 1985 jeder siebente ein Hochschulabsolvent (1976: jeder neunte). Allerdings lassen die Ergebnisse des Mikrozensus nicht erkennen, ob die Erwerbstätigen auch im erlernten Beruf arbeiteten. Nach dem Geschlecht teilten sich die erwerbstätigen Hochschulabsolventen 1985 zu 72,3 vH in Männer und 27,7 vH in Frauen auf, während von allen Erwerbstätigen 61,6 vH Männer und 38,4 vH Frauen waren. Damit lag der Frauenanteil bei den erwerbstätigen Akademikern um rund 10 vH-Punkte unter dem Gesamtdurchschnitt. Relativ hat sich an diesem Abstand seit 1976 wenig geändert: Die Akademisierung nahm nahezu proportional bei den Männern von 8,4 auf 11,4 vH und bei den Frauen von 5,1 auf 7,0 vH zu." (IAB2)