Politische Orientierungen ostdeutscher Jugendlicher und junger Erwachsener im Transformationsprozeß
In: Entwicklung und Sozialisation von Jugendlichen vor und nach der Vereinigung Deutschlands, S. 17-73
Abstract
Der vorliegende Beitrag diskutiert auf der Grundlage einer breit angelegten Literatur- und Datenrecherche die Ergebnisse relevanter Jugendstudien zum Wandlungsprozeß der politischen Mentalität junger Ostdeutscher seit 1990. Die Befunde zeigen, daß man die Nachwende-Generation in den neuen Bundesländern nicht mit schnellen Urteilen und Etiketten belegen darf (wie etwa: stärker gewalttätig, ausländerfeindlich, antisemitisch, rechtsextremistisch oder linksextremistisch als die Jugendlichen im Westen). Solche Erscheinungen, die zweifellos in den vergangenen Jahren im Osten gehäuft aufgetreten sind, sollten als temporäre, als durch die Umbrüche, Wirrnisse, Krisen der Wendeereignisse bedingte Phänomene erkannt und keinesfalls- wie oft geschehen - kurzerhand als Ausdruck eines in der DDR sozialisierten autoritären oder "asozialen Charakter" der Ostdeutschen interpretiert werden. (ICE)
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