Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1990

Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand politischer Bildung

In: Umbrüche in der Industriegesellschaft: Herausforderungen für die politische Bildung, S. 369-381

Abstract

Ausgehend davon, daß weder die Mädchen noch die Jungen im Zusammenhang mit dem Geschlechterverhältnis nicht angemessen auf ihr späteres Erwachsenenleben vorbereitet werden, wird die Frage des Geschlechterverhältnisses als Gegenstand politischer Bildung diskutiert. Dazu wird die These aufgestellt, daß die übliche Behandlung des Geschlechterverhältnisses als Frauenfrage zu kurz greift und reproduziert, was sie zu überwinden vorgibt. Zunächst wird die Geschlechtsspezifik von Wissen und Bildung erläutert. Es wird gezeigt, daß die androzentrische Prägung des Bildungswesens die Bildungsmöglichkeiten beider Geschlechter nachhaltig beeinflußt. An Beispielen des Sprachgebrauchs, der Inhalte der politischen Bildung und der Interaktion im schulischen Unterricht wird konkretisiert, wie in der politischen Bildung Mädchen und Frauen zugemutet wird, sich diskriminierende Wissensbestände anzueignen, mit denen sich die Jungen von ihnen abgrenzen und sich in ihrer männlichen Identitätsfindung positiv bestätigen können. Vor diesem Hintergrund wird eine emanzipatorische als "geschlechtsbewußte" politische Bildung gefordert. (ICA)

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