Aufsatz(gedruckt)1993

Kritische Theorie und Konservative Revolution: zu Stefan Breuers Auseinandersetzung mit der Konservativen Revolution

In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 34, Heft 3, S. 476-482

Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft

Abstract

Im vorliegenden Essay wird das Verhältnis der Kritischen Theorie zur Konservativen Revolution als "nicht einfach nur negativ" diskutiert, mit der Begründung, daß es "auch zahlreiche, oft uneingestandene, manchmal auch verdeckte Gemeinsamkeiten (gibt), die auf ähnliche Problemlagen und Debatten am beiderseitigen Ursprung der Weimarer Republik zurückgehen". Am Beispiel des Werkes "Die Anatomie der Konservativen Revolution" von Stefan Breuer versucht der Autor dieses Verhältnis zu verdeutlichen. Stefan Breuer gilt als ein Verfechter der Kritischen Theorie und radikalisiert Marcuses Frage nach dem Verhältnis von Triebstruktur und Gesellschaft "zu einer Darstellung des Verhältnisses von 'Subjektivität und Mechanisierung'", die dem Subjekt wenig Glück und Freiheit läßt. Diese "totale Vergesellschaftung" geht einher mit dem Verzicht auf jedwede revolutionäre Hoffnung und der Ausflucht in die ästhetische Erfahrung und Theorie und berührt damit nach Meinung Reinhard Mehrings konservative Motive. Die in vier Teile gegliederte "Anatomie der Konservativen Revolution" unternimmt eine analytische Kritik an dem von Armin Mohler "erhobenen Konstrukts" der rechtsintellektuellen Strömungen zwischen Deutschnationalisten und Nationalsozialisten und gelangt zu einer "mentalitätsgeschichtlichen Identifizierung eines engeren Kernbestandes 'gemeinsamer Überzeugung'", so daß im Ergebnis der Vorschlag einer Entschärfung erfolgt, den Titel der Konservativen Revolution für diese recht heterogene Gruppe aufzugeben und statt dessen von einem "neuen Nationalismus zu sprechen. (psz)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.