Zum Problem der Integration komplexer Sozialsysteme: Ein theoretisches Konzept
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 30, Heft 2, S. 228-252
Abstract
Die Systemtheorie ermöglicht es, für den Bedarf hochkomplizierter soziale Systeme den Zusammenhang zwischen möglicher Einheit und möglicher Differenzierung analytisch zu rekonstruieren. Willke thematisiert das Ausgangsproblem der Systemintegration und einzelne Aspekte des Integrationsproblems, um abschließend einen Integrationsbegriff zu entwickeln. Die Untersuchung basiert vorrangig auf den Arbeiten Luhmanns, geht jedoch in den Schlußfolgerungen über dessen Ansatz hinaus, da Luhmanns Annahme, daß Systemdifferenzierung in evolutionärer Perspektive systemstabilisierende Funktion hat, falsch ist. Systemintegration ist von Interdependenz abhängig, sowie von Differenzierung, relativer Autonomie und reflexiver Abstimmung unterschiedlicher Umwelten. Systemintegration wird als Kompatibilität relativ autonomer interdependenter Teile definiert, deren Gesamtheit eine spezifische Systemidentität konstituiert. Bei komplexen System - Umwelt - Beziehungen müssen Interdependenzen zumindest auf zwei Systemebenen abgestimmt werden. Reflexive Abstimmung ist von daher nur als Optimierungsstrategie möglich. (BG)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0023-2653
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