TY - CHAP TI - Das moderne Geschlechterdispositiv und die Transformation von Machtbeziehungen bei Paaren AU - Schneider, Werner AU - Hirseland, Andreas AU - Rehberg, Karl-Siegbert AU - Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) PY - 2008 PB - Campus Verl. LA - ger KW - Sociology & anthropology KW - Social sciences KW - sociology KW - anthropology KW - Sozialwissenschaften KW - Soziologie KW - Anthropologie KW - Family Sociology KW - Sociology of Sexual Behavior KW - Women's Studies KW - Feminist Studies KW - Gender Studies KW - Frauen- und Geschlechterforschung KW - Familiensoziologie KW - Sexualsoziologie KW - Gender Mainstreaming KW - Moderne KW - Handlung KW - Transformation KW - Gesellschaft KW - Frau KW - Praxis KW - Diskurs KW - Gleichberechtigung KW - Partnerschaft KW - Macht KW - Privatsphäre KW - Ehepaar KW - Geschlechterpolitik KW - Mann KW - Foucault, M KW - Foucault KW - M KW - Interaktion KW - Alltag KW - Lebenswelt KW - Ungleichheit KW - Wissen KW - power KW - discourse KW - interaction KW - society KW - privacy KW - everyday life KW - action KW - gender mainstreaming KW - man KW - inequality KW - transformation KW - knowledge KW - practice KW - gender policy KW - equality of rights KW - partnership KW - woman KW - married couple KW - lebenswelt KW - modernity KW - Dokumentation KW - Theorieanwendung KW - theory application KW - documentation AB - "Entlang etablierter Emanzipationsdiskurse und mit der Institutionalisierung von 'Gender Mainstreaming' scheint sich mittlerweile die Verwirklichung von (mehr) Geschlechteregalität zur gesellschaftlich anerkannten Querschnittaufgabe entwickelt zu haben und so die Ablösung der für die Moderne vorherrschenden Geschlechterordnung zu markieren. Dem gegenüber behauptet der zeitdiagnostisch-empirische Blick vielfach ein Fortbestehen oder gar Wiederaufleben ungleicher Praxis zwischen den Geschlechtern vor allem auch in den privaten Lebensverhältnissen. In Anlehnung an Michel Foucault entfaltet der Vortrag das moderne Geschlechterdispositiv als ein - auf eine historisch spezifische Situation rekurrierendes - 'formierendes Netz mit machtstrategischer Funktion' und zeigt, wie der behauptete Widerspruch zwischen geschlechterpolitischen Vorgaben und den alltagspraktischen Machtdynamiken von Paaren theoretisch gefasst und empirisch gedeutet werden kann. Dabei bilden Dispositive Möglichkeitsräume für diskursiv vermitteltes, 'für wahr genommenes' Wissen und konstituieren (überindividuelle) Handlungs-/ Interaktionsmuster, die in ihren symbolischen und materialen Objektivierungen jene Praxisfelder als 'Machtformationen' strukturieren, die wiederum von Diskursen bzw. den vorherrschenden Wissensordnungen adressiert werden. Diese analytische Verbindung von (Macht-)Wissen und Praxis verweist hinsichtlich der Akteure auf diskursiv formierte Subjektpositionierungen sowie deren korrespondierende Subjektivierungsweisen als (institutionalisierte) Praktiken der 'Selbst'-Deutung und Präsentation. Somit ist zu diskutieren, inwieweit Machtdifferenzen und Ungleichheiten in gegenwärtigen Paarbeziehungen als eine Kontinuierung der 'klassisch-modernen' Geschlechterordnung zu begreifen sind. Oder ob sich in dem eingangs skizzierten Widerspruch nicht vielmehr ein Wandel des Geschlechterdispositivs andeutet, in dem durch reflexiv-moderne Technologien des Selbst, der Selbstführung von vergeschlechtlichten Subjekten eine Transformation der Machtbeziehungen zwischen Männern und Frauen im Privaten vorangetrieben wird, die mit anders konturierter, aber keineswegs mit 'weniger' Geschlechterungleichheit einhergehen wird." (Autorenreferat) UR - http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/18518 SN - 9783593384405 T2 - Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2 SN - 9783593384405 SP - 4762-4773 UR - https://www.pollux-fid.de/r/ssoar-oai:gesis.izsoz.de:document/18518 H1 - Pollux (Fachinformationsdienst Politikwissenschaft) ER -