TY - CHAP TI - Biopolitik und Technologien des Selbst: zur Subjektivierung von Macht und Herrschaft AU - Hirseland, Andreas AU - Schneider, Werner AU - Rehberg, Karl-Siegbert AU - Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) PY - 2008 PB - Campus Verl. LA - ger KW - Sozialwissenschaften KW - Soziologie KW - Social sciences KW - sociology KW - anthropology KW - Generelle Theorien der Sozialwissenschaften KW - General Concepts KW - Major Hypotheses and Major Theories in the Social Sciences KW - Theorie KW - Gouvernementalität KW - Öffentlichkeit KW - institutionelle Faktoren KW - Moderne KW - Gesellschaft KW - Postmoderne KW - Biopolitik KW - Herrschaft KW - Fremdbestimmung KW - reflexive Modernisierung KW - Individuum KW - Macht KW - Privatsphäre KW - Individualisierung KW - Freiheit KW - Selbstbestimmung KW - Einfluss KW - Foucault, M KW - Foucault KW - M KW - Lebenswelt KW - Subjekt KW - Ungleichheit KW - institutional factors KW - governmentality KW - reflexive modernization KW - individualization KW - power KW - society KW - individual KW - the public KW - privacy KW - influence KW - inequality KW - other-directedness KW - self-determination KW - domination KW - theory KW - biotechnology policy KW - freedom KW - postmodernism KW - lebenswelt KW - subject KW - modernity KW - Dokumentation KW - Theorieanwendung KW - theory application KW - documentation AB - "Während Foucaults biopolitischer Blick auf das moderne Subjekt in seiner 'Mikrophysik der Macht' zunächst noch von der institutionellen Disziplinierung der Individuen spricht und sein Konzept der Disziplinargesellschaft schließlich unter dem Schlagwort 'Gouvernementalität' herrschafts- und machttheoretisch entlang des Zusammenhangs von Fremd- und Selbstführung erweitert, erscheint das 'Macht-/ Herrschaftsverhältnis' zwischen Individuum und Institution im Kontext der Theorie reflexiver Modernisierung ambivalenter. Den Übergang von der ersten in eine zweite Moderne markieren bekanntlich Individualisierungsschübe in den verschiedenen Lebensbereichen, die mit einer Umordnung oder Auflösung einfach-moderner institutioneller Grenzziehungen (z.B. zwischen öffentlich und privat) und damit verbundener Ungleichheitsordnungen (z.B. entlang Arbeit, Alter, Geschlecht) einhergehen. Die entsprechende macht-/ herrschaftstheoretische Zeitdiagnose behauptet die Entwicklung einer paradoxen Struktur von Herrschaft in der zweiten Moderne, verstanden sowohl als 'Totalisierung' systemischer Handlungszwänge wie auch als 'Autonomisierung' von Subjekten hinsichtlich der Wahrnehmung vermehrter lebensweltlicher Handlungsoptionen. Der Vortrag diskutiert vor diesem Hintergrund, wie diese 'paradoxe Struktur' weder als einfacher Gegensatz zwischen Herrschaft und Freiheit noch als dialektisches Verhältnis von Totalisierung und Autonomisierung, sondern als reflexive Form einer Subjektivierung von Macht und Herrschaft zu fassen ist. Die zunehmend institutionell entsicherten, uneindeutig werdenden Selbsttechnologien ebnen den Weg vom modernen Disziplinarsubjekt, welches noch als Effekt der Institution erscheint, hin zur Erzeugung 'eigenverantwortlicher' Subjektivitäten. Diese sollen sich - so die Herrschaftsvorgabe - als individualisierte Individuen (und auch Organisationen) in ihrer nunmehr 'freigesetzten, riskanten Lebensgestaltung' umso deutlicher ihren je eigenen Handlungsoptionen und -zwängen unterliegend begreifen." (Autorenreferat) UR - http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/18447 SN - 9783593384405 T2 - Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2 SN - 9783593384405 SP - 5640-5648 UR - https://www.pollux-fid.de/r/ssoar-oai:gesis.izsoz.de:document/18447 H1 - Pollux (Fachinformationsdienst Politikwissenschaft) ER -