Produktionswirtschaftliche Beschreibungs- und Optimierungsmodelle für die Wertstoffsortierung
Abstract
In den letzten dreißig Jahren hat sich die Entsorgungswirtschaft in Deutschland grundlegend gewandelt. Insbesondere mit der Einführung des Dualen Systems wurden Sortierprozesse immer wichtiger. Ziel war es von nun an, die Verpackungsabfälle in möglichst sortenreine Wertstofffraktionen zu trennen, die als Sekundärrohstoffe weiter vermarktet werden sollen. Während dazu auf verfahrenstechnischer Seite eine Vielzahl technischer Anlagen, mit denen eine nahezu sortenreine Abtrennung möglich ist, entwickelt worden sind, existierten in der Betriebswirtschaftslehre bislang nur wenige lückenhafte Ansätze, die sich mit Abfallsortierprozessen auseinandersetzen, sie beschreiben oder ökonomisch optimieren. Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag, diese Forschungslücke ein Stück weit zu schließen und liefert ein betriebswirtschaftliches Entscheidungsmodell für Sortierprozesse. In Teil I werden konzeptionelle Grundlagen erarbeitet, die u. a. eine betriebswirtschaftliche Definition und die Einordnung der Wertstoffsortierung in das allgemeine Kreislaufmodell enthalten. Sie umfassen zudem auch eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Verpackungsabfallgemisch als wichtigstem Faktor des Prozesses. Es wird ein innovativer Ansatz zur Messung von Vermischung vorgestellt. Eine aktivitätsanalytische Untersuchung der Prozessstrukturen erfolgt in Teil II. Hier wird anschließend die Strukturanalogie von Sortier- und Transportprozessen genutzt und darauf aufbauend ein deterministisches Grundmodell für Sortierprozesse entwickelt. Dieses Modell wird in Teil III evaluiert und um stochastische Aspekte erweitert. Mit diesem Modell wurde eine betriebswirtschaftliche Basis zur Beschreibung und Optimierung von Sortierprozessen geschaffen, die zur Simulation, Planung und Steuerung der Prozesse eingesetzt werden kann.
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