Trends und Daten zur Verbreitung von Munitionsresten in der Meeresumwelt: Abschlussbericht
In: Texte 2024, 129
In: Ressortforschungsplan des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Abstract
In Nord- und Ostsee wurden während und nach den Weltkriegen große Mengen konventioneller Munition wie auch Chemische Kampfstoffe (CWA) eingetragen. Aufgrund ihrer toxischen, krebserzeugend und/oder erbgutverändernden Eigenschaften können diese Stoffe der Meeresumwelt schaden und können über den Eintrag in die Nahrungskette letztendlich auch die Gesundheit des Menschen gefährden. Zudem wird es in der Zukunft durch die weiter fortschreitende Korrosion der Munition zu einer verstärkten Freisetzung von Schadstoffen in die Umwelt kommen. Im Arbeitspaket 1 "Zeitreihen-Analyse von Proben der Umweltprobenbank auf Sprengstofftypische Verbindungen (STV)" konnte gezeigt werden, dass sich in Miesmuscheln von Standorten in Nord- und Ostsee mit zunehmender Verweilzeit der Munition im Meer Rückstände von STV nachweisen lassen. Im Arbeitspaket 2 "Untersuchungen zur räumlichen Verteilung der STV" wurde in Sediment, Plattfischen und Muscheln die flächenartige Ausdehnung der STV Belastung in Nord- und Ostsee ermittelt. In den aus Niedersachsen stammenden Fischen und Sedimentproben konnten STV nachgewiesen werden. Im Arbeitspaket 3 "Untersuchungen zur möglichen Anreicherung von STV im marinen Nahrungsnetz" wurden mögliche Vorkommen von STV in marinen Lebewesen aus unterschiedlichen trophischen Ebenen untersucht. Bis auf in den untersuchten Plattfischen wurden in den untersuchten Aalmuttern, Eiderenten, Schweinswalen und Seehunden jedoch keine Hinweise auf STV gefunden. Im Arbeitspaket 4 "Belastung mit chemischen Kampfstoffen" wurden Verdachtsproben in der Nähe des Bornholmbeckens und der Flensburger Förde auf Rückstände von CWA untersucht. In den beiden Sedimentproben der Flensburger Förde konnte Adamsit nachgewiesen werden. Zudem konnte durch Auswertung der MUDAB-Datenbank gezeigt werden, dass kein Zusammenhang zwischen der Arsenbelastung der deutschen Nord- und Ostsee und der Altmunition besteht.
Verfügbarkeit
Sprachen
Deutsch
Verlag
Umweltbundesamt
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