Forschungsdaten GESIS2015

Statistik der Arbeiterversicherung des Deutschen Reichs, 1885 - 1906

Abstract

Gegenstand der Studie
Die Statistik der Arbeiterversicherung ist im Auftrag des Reichs-Versicherungsamts für den 8. Internationalen Arbeiterversicherungs-Kongreß in Rom 1908 von dem Autor G.A. Klein zusammengestellt und bearbeitet worden.
Der Autor erstellte die Statistik der Arbeiterversicherung durch Zusammenfassen gleichartiger Nachweise sowie Vergleiche sachlich verwandter Angaben der amtlichen Statistiken der Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung.
Die Tätigkeit der Knappschaftskassen als Krankenkassen ist vom Autor besonders mit berücksichtigt worden, da die Versicherung bei diesen Kassen der reichsgesetzlich vorgeschriebenen Krankenversicherung entspricht.
Knappschaften sind organisatorische Zusammenschlüsse der in einem Industriezweig Beschäftigten – zu Beginn der in einem Bergwerk oder in einem Revier beschäftigten Bergleute – mit dem Ziel der Arbeitnehmerinteressenvertretung und der gegenseitigen sozialen Absicherung. Eine Urkunde vom Rammelsberg bei Goslar – datiert auf den 28. Dezember 1260 – belegt die erste Bergbruderschaft und gibt damit den ersten Hinweis auf die Sozialfürsorge für Bergleute. Die Knappschaft ist die älteste Sozialversicherung weltweit. Im Knappschaftswesen haben zahlreiche Errungenschaften der sozialen Sicherung und Krankheitsfürsorge in Deutschland ihren Ursprung. So gehören zur Geschichte der Knappschaft die erste Entwicklung von Rentenversicherung, Krankenversicherung und Hinterbliebenenversorgung, die Sozialversicherungspflicht, die Begründung der Selbstverwaltung, die gemeinsame Beitragszahlung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, die erste Rentenformel und der erste Ärztekollektiv-Vertrag – vieles davon lange vor Bismarck und der kaiserlichen Sozialgesetzgebung von 1881.

Mit der Verabschiedung des "Gesetzes betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter" im Deutschen Reichstag am 15. Juni 1883 wurden in Deutschland durch Reichskanzler Bismarck zuerst die gesetzliche Krankenversicherung, später die Unfallversicherung und schließlich die Rentenversicherung eingeführt. Sie waren überwiegend auf die Arbeiterschaft der unteren Einkommensschicht ausgerichtet und wurde im Laufe der Zeit ausgeweitet, um einen Großteil der Bevölkerung zu erfassen. Ziel der Sozialversicherung war die Etablierung einer staatlich eng geregelten Fürsorge für wichtige Risiken des Daseins, die von selbstverwalteten Versicherungsträgern organisiert werden sollte.
Damit sollte einerseits sozialen Unruhen und dem Sozialismus begegnet werden, andererseits sollte bereits bestehenden, freiwilligen Sozialversicherungen der Gewerkschaften und der kirchlichen Arbeiterverbände die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden.
Die zeitliche Abfolge der Einführung war folgende:
1883 Krankenversicherung
1884 Unfallversicherung
1889 gesetzliche Rentenversicherung (ursprünglich Invaliditäts- und Altersversicherung)

Die Finanzierung der Versicherungen erfolgte aus einer Mischung aus Beiträgen durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie durch Zuschüsse durch die Regierung.

Zeit und Ort der Untersuchung:
Die Statistik bezieht sich auf das Gebiet des Deutschen Reichs von 1885 bis 1906.


Datentabellen in HISTAT (Thema: Versicherungen):

A. Übersichten
A.1 Bevölkerung und Versicherte
A.2 Krankenversicherte nach Kassenarten
A.3 Unfall- und Invalidenversicherungen nach Kassenart und Anzahl der Versicherten

B. Einnahmen, Ausgaben und Vermögen
B.1 Arbeiterversicherung insgesamt: Einnahmen, Ausgaben und Vermögen
B.2 Krankenversicherung: Einnahmen, Ausgaben und Vermögen
B.3 Unfallversicherung: Einnahmen, Ausgaben und Vermögen
B.4 Invalidenversicherung: Einnahmen, Ausgaben und Vermögen

C. Entschädigungen
C.1 Kranken- und Unfallversicherung: Erkrankungsfälle, Krankheitstage, alte und neue Unfälle, Heilverfahren.
C.2 Durchschnittliche Leistungen der Krankenversicherung und der Unfallversicherung
C.3a Invalidenversicherung: Renten und Beitragserstattungen
C.3b Invalidenversicherung: abgeschlossene Heilbehandlungen – behandelte Personen und Verpflegungstage
C.4a Durchschnittliche Leistungen der Invalidenversicherung für Renten und Beitragserstattungen pro versicherter Person, 1891-1907
C.4b Durchschnittliche Leistungen der Invalidenversicherung: Kostenaufwand und Dauer der Heilbehandlungen pro behandelter Person, 1891-1907

D. Krankheiten, Unfälle, Invaliden- und Altersrente
D.1a Erkrankungshäufigkeit nach Geschlecht, 1888-1906
D.1b Häufigkeit der Invaliden-, Kranken- und Altersrente, 1888-1906
D.2a Die Unfallhäufigkeit nach Versicherungsträger (Vollarbeiter)
D.2b Die Unfallhäufigkeit nach Industriegruppen (Vollarbeiter)

E. Dauer und Folgen der Krankheiten, Unfälle und Invalidität
E.1 Krankheitsdauer
E.2 Unfallfolgen und deren Verlauf
E.3 Unfallfolgen und Leistungseinstellung infolge Wiedererlangung der vollständigen Erwerbstätigkeit

F. Die Rechtsprechung in Krankenversicherungsangelegenheiten
F.1a Rechtsprechung in Fällen der Unfallversicherung: Bescheide, Rechtsprechung der Schiedsgerichte
F.1b Rechtsprechung in Fällen der Unfallversicherung: Rechtsprechung des Reichs-Versicherungsamtes
F.2a Rechtsprechung in Fällen der Invalidenversicherung: Bescheide, Rechtsprechung der Schiedsgerichte
F.2b Rechtsprechung in Fällen der Invalidenversicherung: Rechtsprechung des Reichs-Versicherungsamtes


Hinweis:
In diesem Zusammenhang ist auch folgende Studie von Interesse:
ZA8323:
Reuter, H.G.: Sozialversicherung in Deutschland, 1885 bis 1913/1938. in histat.

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