Energieversorgung Deutschlands: Stromerzeugung und Stromverbrauch, 1950-2010
Abstract
Gegenstand der Studie:
Gegenstand der vorliegenden Datensammlung ist die Entwicklung der Energiewirtschaft auf dem Bereich der Elektrizitätserzeugung sowie der –bereitstellung (= Verbrauch) seit 1950 oder 1960 bis 2010.
Mit der Studie von H. Ott zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung Deutschlands (GESIS-Datenfile ZA8409) liegt eine ausführliche Elektrizitätsstatistik für die Zeit von 1890 bis 1913 vor. Der Zeitraum für das Deutsche Reich von 1925-1939 wird schließlich durch die Studie ZA8596 (GESIS-Datenkompilation online: Stromerzeugung und Stromverbrauch des Deutschen Reichs, 1925 – 1939) ergänzt.
Die Studie zur Elektrizitätserzeugung und zum Stromverbrauch ab 1950 bis 2010 bildet somit eine logische Ergänzung zur statistischen Darstellung des deutschen Strommarktes.
Die Struktur der deutschen Elektrizitätswirtschaft ist historisch gewachsen. Sie läßt sich in drei Teilbereiche untergliedern: die öffentliche Elektrizitätsversorgung, die industrielle Kraftwirtschaft und – bis 1990 – die Elektrizitätsversorgung der Deutschen Bundesbahn. Die Anfänge der öffentlichen Elektrizitätsversorgung gehen bis in das Jahr 1882 zurück, als in Stuttgart die erste Blockanlage Deutschlands gebaut wurde. Am gesamten Aufkommen an Elektrizität war 1990 die öffentliche Elektrizitätsversorgung zu mehr als vier Fünfteln beteiligt. Die Kraftwerke der Industrie und der deutschen Bundesbahn produzieren vorwiegend für die Deckung des eigenen Bedarfs, wobei nichtbenötigte Elektrizität in die Netzt der öffentlichen Elektrizitätsversorgung eingespeist wird. Die Öffnung der deutschen Elektrizitätswirtschaft für den europäischen Binnenmarkt sowie die Deregulierung und Liberalisierung der europäischen Strom- und Gasmärkte veränderte die Strukturen der deutschen öffentlichen Elektrizitätsversorgung hin zu mehr Wettbewerb und Pluralität. Während auf der Angebotsseite Unternehmen entflochten werden und neue Anbieter hinzu treten, bilden sich auf der Konsumentenseite neue Formen der Nachfrageorganisation (z.B. Bündel- und Kettenkunden). Aufgrund der Veränderungen auf dem Markt wurde die statistische Erfassung des Energiemarktes im Energiestatistikgesetz (EnStatG) Anfang 2003 neu geregelt. Ziel war ein einheitliches Erhebungskonzept für die unterschiedlichen Energieträger. Wichtige Teilbereiche der Energieversorgung wurden außerdem durch die bisherige Energiestatistik nur unzureichend erfasst. So wurden bei der Erfassung der öffentlichen Kraftwerke und der industriellen Stromerzeugungsanlagen jetzt (ab 2003) auch Kraftwerke der Kraft-Wärme-Kopplung mit einbezogen. Hinsichtlich der Statistik zur Elektrizitätsversorgung (Abgabe, Ein- und Ausfuhr) gab es keine wesentlichen Änderungen der Erfassung (vergl.: Wirtschaft und Statistik, 1/2003: S. 35). Der Stromverbrauch der verschiedenen Verbrauchsgruppen, der Eigenverbrauch der Kraftwerke und Stromerzeugungsanlagen sowie der Pumpspeicherwerke beschreiben die Verwendungsseite des erzeugten Stromes. Von besonderer Bedeutung für die Beurteilung der Sicherheit der Elektrizitätsversorgung ist die Engpassleistung an einem Stichtag. Dieser Stichtag ist gemäß internationaler Vereinbarungen der dritte Mittwoch eines jeden Monats.
Die Leistungsfähigkeit der Stromerzeuger, der Strombedarf und Stromverbrauch, die herangezogenen Energiequellen für die Stromerzeugung sowie deren Effektivität sind wichtige Größen für die Entwicklung des Strommarktes einer Volkswirtschaft. Hierfür werden in dieser Datenkompilation lange Reihen für das Gebiet der früheren Bundesrepublik (= alte Länder) von 1950 bzw. 1960 bis 1990, sowie ab 1990 lange Reihen für Deutschland wiedergegeben.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Energie):
A. Elektrizitätswerke der öffentlichen Versorgung
B. Brennstoffverbrauch aller Elektrizitätswerke zur Stromerzeugung
C. Leistung und Stromerzeugung der Kraftwerke
D. Stromverbrauch bzw. –versorgung
E. Erlöse aus der Stromabgabe
F. Investitionen und Außenhandel
G. Kontextinformationen (Bezugszahlen für Kennziffern):
G.1 Bevölkerung, Haushalte, Wohnungsbestand und Erwerbstätige
G.2 Produktionswerte, Vorleistungen, Bruttowertschöpfung und Bruttoinlandsprodukt.
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