Forschungsdaten GESIS2015

Stromerzeugung und Stromverbrauch im Deutschen Reich, 1925-1939

Abstract

Die Elektrizitätsversorgung nimmt innerhalb der gesamten Energieversorgung eine Sonderstellung ein: Die elektrische Energie ist eine sekundäre Energieform, d.h. sie wird aus anderen Energieträgern gewonnen. Darüber hinaus ist diese Energieform vielfältig einsetzbar und für einige Anwendungsformen besitzt diese Energieform ein Anwendungsmonopol. Die Energieform ist dank einer ausgereiften Übertragungstechnik einfach transportierbar und heute jedem Haushalt und jedem Unternehmen zugänglich. Die Elektrizitätsversorgung ist zu einem unentbehrlichen Faktor für die Zivilisation und die Wirtschaft geworden.

Mit der Studie von H. Ott zur öffentlichen Elektrizitätsversorgung Deutschlands (GESIS-Datenfile ZA8409) liegt schon eine ausführliche Elektrizitätsstatistik für die Zeit von 1890 bis 1913 vor. Diese von der DFG geförderte Studie war ein Teilprojekt im Rahmen eines umfassend angelegten DFG-Schwerpunktprogramms "Historische Statistik von Deutschland". Das Ziel des Schwerpunktprogramms war es, durch neue Forschungen historisch tiefere und thematisch breit angelegte Zeitreihen zu gewinnen, quellenkritisch und methodisch zu kommentieren und bibliographisch zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang wurde eine Fülle von Daten zu Themen der Produktion, dem Gewerbe, der Bevölkerung sowie zum Transport- und Verkehrssektor erfasst und dokumentiert.

Da die Studie ZA8409 bis Ende 2014 insgesamt 73 mal downgeloadet wurde und Anfragen nach Anschlussdaten an uns gerichtet wurden, wird nun unter Verwendung der amtlichen Statistik mit der vorliegenden Studie auch die Elektrizitätswirtschaft für den Zeitraum zwischen den beiden Weltkriegen abgedeckt. Der Untersuchungszeitraum beginnt mit dem Jahr 1925, in dem erstmalig nach dem 1. Weltkrieg eine umfassende Erhebung der Energieversorgungsunternehmen durchgeführt wurde.

Elektrizität entsteht durch Umwandlung anderer (Primär-)Energieträger. Zwischen 1925 und 1939 sind insbesondere Kohle und Wasserkraft die wesentlichen Quellen für die Stromerzeugung. Da der Strom als Energie in die Arbeitskraft des maschinellen Produktionsprozesses eingeht, befasst sich die Elektrizitätswirtschaft mit dem Problem der Bereitstellung des Produktionsfaktors Arbeit in der spezifischen Form des Stroms. Die Entwicklung des Anteils der elektrischen Energie am volkswirtschaftlichen Geschehen kann somit als Indikator für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung angesehen werden.

Die Leistungsfähigkeit der Stromerzeuger, der Strombedarf und Stromverbrauch, die herangezogenen Energiequellen für die Stromerzeugung sowie deren Effektivität sind wichtige Größen für die Entwicklung des Strommarktes einer Volkswirtschaft.

In der vorliegenden Studie wurden Daten zur Elektrizitätswirtschaft aus der verfügbaren amtlichen Statistik für das Deutsche Reich zusammengestellt. Zu folgenden Themen liegen Zeitreihendaten vor:

Datentabellen in HISTAT (Thema: Energie):

A. Stromerzeugung der deutschen Länder und des Deutschen Reichs
B. Elektrizitätswerke im Deutschen Reich nach Größenklassen
C. Außenhandel des Deutschen Reichs mit Strom
D. Interner Stromverbrauch nach Verbrauchsgruppen
E. Besitzverhältnisse der öffentlichen Elektrizitätswerke des Deutschen Reichs
F. Leistungsfähigkeit und Stromerzeugung nach Gewerbegruppen im Deutschen Reich

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