GESIS Panel Special Survey on the Coronavirus SARS-CoV-2 Outbreak in Germany
Abstract
Ziel der Sondererhebung des GESIS-Panels zum Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland war es, zeitnah Daten über die Auswirkungen der Corona-Krise auf das tägliche Leben der Menschen zu sammeln. Im Mittelpunkt der Studie standen Fragen zur Risikowahrnehmung, Maßnahmen zur Risikominimierung, Bewertung der politischen Maßnahmen und deren Einhaltung, Vertrauen in Politik und Institutionen, veränderte Beschäftigungssituation, Kinderbetreuungspflichten und Medienkonsum. Aufgrund der Notwendigkeit einer zeitnahen Datenerhebung wurde nur die GESIS-Panel-Substichprobe der Online-Befragten eingeladen (etwa drei Viertel der Stichprobe). Da aus Zeitgründen Befragte nur an der Online-Befragung, nicht aber postalisch teilnehmen konnten, lassen sich die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf die Gesamtbevölkerung übertragen. Zum Thema Covid-19 sind weitere Längsschnitterhebungen mit der gesamten Stichprobe des GESIS-Panels für 2020 geplant.
Themen: Risikowahrnehmung: Wahrscheinlichkeit von Ereignissen im Zusammenhang mit einer Corona Infizierung in den nächsten zwei Monaten (eigene Infizierung, Infizierung einer Person aus dem direkten Umfeld, stationäre Krankenhausbehandlung, Quarantäne unabhängig davon, ob infiziert oder nicht, eigene Infizierung und Ansteckung anderer Personen).
Risikominimierung: eigene Maßnahmen zur Risikominimierung in den letzten sieben Tagen (bestimmte (belebte) Orte gemieden, Mindestabstand eingehalten, Schul- oder Arbeitssituation angepasst, Quarantäne wegen Symptomen bzw. ohne Symptome, häufigeres Händewaschen, Desinfektionsmittel genutzt, Vorräte aufgestockt, Kontakte reduziert, Mundschutz getragen, Sonstiges, keine dieser Maßnahmen).
Bewertung der Wirksamkeit verschiedener politischer Maßnahmen zur Bekämpfung der weiteren Verbreitung des Coronavirus (Schließung von Kitas, Kindergärten und Schulen, Schließung von Sportvereinen und Fitnesszentren, Schließung von Bars, Cafés und Restaurants, Schließung aller Geschäfte mit Ausnahme von Supermärkten und Apotheken, Besuchsverbot für Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime, Ausgangssperre für Personen ab 70 Jahren oder mit gesundheitlichen Problemen bzw. für jeden, der nicht im Gesundheitsbereich oder anderen kritischen Berufen arbeitet (außer für grundlegende Einkäufe und dringende medizinische Versorgung).
Bereitschaft zur Einhaltung einer Ausgangssperre vs. Verweigerung; Gründe für die Bereitschaft zur Einhaltung der Ausgangssperre (gesellschaftliche Pflicht, Angst vor Bestrafung, Schutz vor einer Infektion, Angst vor Ansteckung Dritter: nahestehende Personen, generell andere, gefährdete Gruppen); Gründe für die Verweigerung der Ausgangssperre (Einschränkungen zu drastisch bzw. nicht gerechtfertigt, andere Verpflichtungen, stoppt die Verbreitung nicht, nicht vom Ausbruch betroffen, zu Hause zu langweilig, werde nicht bestraft).
Bewertung der Wirksamkeit verschiedener Regierungsmaßnahmen (medizinische Versorgung, Einschränkung des gesellschaftlichen Lebens wie z.B. Schließung von öffentlichen Einrichtungen und Geschäften, Verminderung wirtschaftlicher Schäden, Kommunikation mit der Bevölkerung).
Vertrauen in Politik und Institutionen in Bezug auf den Umgang mit dem Coronavirus (Hausarzt, lokale Gesundheitsbehörde, kommunale und städtische Verwaltung, Robert Koch-Institut (RKI), Bundesregierung, Bundeskanzlerin, Gesundheitsministerium, Weltgesundheitsorganisation (WHO), Wissenschaftler).
Veränderte Beschäftigungssituation: Beschäftigungsstatus Anfang März; Veränderung der beruflichen Situation seit der Ausbreitung des Coronavirus abhängig Beschäftigte: Stundenzahl reduziert, Stundenzahl erhöht, mehr Home Office, freigestellt mit/ ohne Lohnfortzahlung, entlassen, keine Veränderung; Selbstständige: Arbeitszeit reduziert, Arbeitszeit erhöht, mehr Home Office, Umsatz gesunden, Umsatz gestiegen, Unternehmen vorübergehend behördlich geschlossen, Unternehmen vorübergehend freiwillig geschlossen, finanzielle Nöte, Unternehmen dauerhaft geschlossen oder insolvent, keine Veränderung.
Kinderbetreuung: Kinder im Haushalt unter 12 Jahren; Organisation der Kinderbetreuung während der Schließungen von Kitas, Kindergärten und Schulen (bleibe zu Hause, Partner bleibt zu Hause, ältere Geschwister passen auf, Großeltern passen auf, etc.).
Medienkonsum zu Corona: genutzte Informationsquellen zu Corona (z.B. überregionales öffentlich-rechtliches bzw. privates Fernsehen, lokales öffentlich-rechtliches bzw. privates Fernsehen, überregionale Zeitungen bzw. Lokalzeitungen, Facebook, soziale Medien, persönliche Gespräche mit Freunden und Familie, Sonstiges, informiere mich nicht zu dem Thema); Nutzungshäufigkeit Facebook; Informationen zu Corona bezogen aus regionaler Facebook-Seite bzw. aus regionaler Facebook-Gruppe.
Demographie: Geschlecht; Alter (kategorisiert); Bildung (kategorisiert); Wahlbeteiligungsabsicht und Wahlentscheidung (Sonntagsfrage); Links-Rechts-Selbsteinstufung; Familienstand; Haushaltsgröße.
Zusätzlich verkodet wurde: Befragten-ID; Rekrutierungskohorte; Einladungsmodus; Teilnahmemodus; Teilnahme (dichotom); Fragebogenevaluation: Gesamtbewertung der Befragung; Kommentar des Befragten (dichotom); Bewertung der Sonderbefragung zu Corona; Disposition Code (online); Dauer der Befragung in Sekunden.
Nutzerseitige Paradaten sind in einer separaten CSV-Datei abgelegt (siehe Codebuch).
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