Forschungsdaten GESIS2009

Deutsche Kandidatenumfrage zur Bundestagswahl 2005 (Deutsche Kandidatenstudie 2005)

Abstract

Befragung der Kandidaten zur deutschen Bundestagswahl 2005.
Selbstverständnis der Kandidaten.

Themen: 1. Politischer Hintergrund und politische Aktivitäten:
Parteizugehörigkeit; Jahr des Parteieintritts; Parteiwechsel; Gründe
für den Parteieintritt: Grundüberzeugung oder soziales Umfeld;
Befragter war Angestellter eines Abgeordneten oder Ministers auf
Bundes- bzw. Landesebene oder Angestellter seiner Partei; Dauer des
Angestelltenverhältnisses; Wahlbiographie ab 1990 als:
Wahlkreiskandidat, Wahlkreisgewinner, Listenkandidat bzw.
Listenabgeordneter; Bundesland und Listenplatz der Kandidatur;
Mitgliedschaft in Vereinigungen und Häufigkeit der Partizipation an
Veranstaltungen: Gewerkschaft, Berufsvereinigung, Interessengruppe,
Sportverein, kulturelle Organisation, kirchliche Organisation, soziale
Organisation und Freizeitverein; Inhaber eines Parteiamts auf
kommunaler bzw. regionaler Ebene, Länderebene, nationaler Ebene oder
eines Bürgermeisteramts; Mitgliedschaft in einer Landesregierung oder
Bundesregierung; Abgeordnetenjahre in einem Kommunalparlament,
Landesparlament oder im Europaparlament; Wohnsitz im Bundesland der
Kandidatur bzw. im Wahlkreis und Wohndauer; politische Aktivitäten in
einem anderen Bundesland; Zeitaufwand für Parteiaktivitäten außerhalb
der Wahlkampfperiode.

2. Wahlkampf: Assoziationen zum Wahlkreis; detaillierte Angaben zum
Zeitaufwand für den Wahlkampf im letzten Monat insgesamt sowie für
ausgewählte Wahlkampfaktivitäten; Wichtigkeit ausgewählter
Wahlkampfmittel: persönliche Wahlplakate, lokale Anzeigen, Flugblätter,
Werbespots in den Medien und im Kino, Bürgersprechstunden sowie
persönliche Internetseite; Produktion von Wahlkampfmitteln unabhängig
von der eigenen Partei; wahlkreisrelevante Themen, die nicht von der
Bundes- oder Landespartei angesprochen wurden; Hauptziel des
Wahlkampfes (10-stufiges Skalometer: Aufmerksamkeit als Kandidat versus
Partei); Wahlkampf über das Internet; Rangfolge der wichtigsten
Wahlkampfthemen (wirtschaftliches Wohl, Forderungen der Wähler,
persönliche Offenheit und Transparenz, lokale Identität, politische
Erfahrung sowie Parteiprogramm); Zeitpunkt vor der Bundestagswahl, bei
der die Nominierung zum Kandidaten erfolgte, die Wahlkampforganisation
eingeleitet und der Wahlkampf selbst begonnen wurde; Wahlkampfteam:
Personenzahl insgesamt sowie Anzahl Parteiangestellter; Beschäftigung
professioneller Wahlkampfberater und deren Aufgaben; Wahlkampfbudget
insgesamt sowie prozentualer Anteil von Parteimitteln, Spenden und
privaten Mitteln; Wahlkampfabstimmung mit der Bundespartei, der
Landespartei bzw. der lokalen Parteiorganisation; Besuch des
Wahlkreises durch führende Parteimitglieder im Wahlkampf; Ziel des
persönlichen Wahlkampfs (Maximierung von Erststimmen, Zweitstimmen oder
Erst- und Zweitstimmen); Abstimmung der Wahlkampfstrategie mit anderen
Kandidaten im Wahlkreis; Einschätzung der Chancen auf Wahlkreisgewinn
kurz vor der Wahl; Beurteilung des Zugangs zur Medienberichterstattung;
Rolle der Medien bei der sachgerechten Vermittlung der eigenen
politischen Position; Prozentanteil der Erststimmen und der
Zweitstimmen, die auf persönlichen Einsatz zurückgeführt werden;
wichtigste Anforderungen an einen optimalen Kandidaten (Sachverstand,
Charakter, Führungsstärke, Ausstrahlung und Bürgernähe) und Einstufung
von Angela Merkel und Gerhard Schröder hinsichtlich dieser
Eigenschaften.

3. Politische Themen: Wichtigste politische Probleme in Deutschland;
Einstellung zu ausgewählten politischen Streitfragen (Skala:
Assimilation der Einwanderer, Trennung von Politik und Wirtschaft,
härtere Umweltschutzmaßnahmen, gesetzliche Anerkennung
gleichgeschlechtlicher Ehen, Gleichberechtigung von Frauen bei
Bewerbungen und Beförderungen, härtere Strafen für Straftäter, soziale
Sicherung als wichtigstes Regierungsziel, Umverteilung von Einkommen
und Wohlstand, grundlegende Demokratiereformen, Einwanderer gut für die
deutsche Wirtschaft, militärische Mitwirkung Deutschlands im Krieg
gegen den Terror, Achtung der Freiheiten der Bürger, Öffnung der
Weltmärkte); Selbsteinschätzung und Einschätzung der politischen
Parteien auf einem Links-Rechts-Kontinuum (CDU, CSU, SPD, Grüne, FDP,
Linke/PDS, WASG, NPD); Einstellung zu ausgewählten Maßnahmen gegen den
demographischen Wandel (Skala: Erhöhung des Renteneintrittsalters,
aktive Einwanderungspolitik, mehr staatlich finanzierte
Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, Renten senken, Erhöhung von
Kindergeld und Kinderfreibeträgen); Einstellung zu Reformvorschlägen
hinsichtlich des Föderalismus in Deutschland (Skala: klarere Aufteilung
der Gesetzgebungskompetenzen zwischen den Ländern, mehr
Gesetzgebungskompetenzen für den Bund, weniger Mitentscheidungsrechte
des Bundesrates in der Gesetzgebung des Bundes, Bund, Länder und
Gemeinden sollen umfassender über Steuern und Abgaben entscheiden,
Verringerung des Länderfinanzausgleichs, Bildungspolitik nicht
ausschließlich Ländersache, Zusammenlegung der Termine der
Landtagswahlen, Verringerung der Anzahl der Bundesländer); Einstellung
zum künftigen Kurs in der Sozialpolitik Deutschlands anhand von
Gegensatzpaaren (10-stufige Skala: Abbau sozialstaatlicher Leistungen
versus Ausbau Sozialstaat, Deregulierung des Arbeitsmarktes versus
Stärkung der Gewerkschaften, staatliche Leistungen nur für Bedürftige
versus Rechtsanspruch auf staatliche Grundversorgung; Beurteilung der
Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union; Einstellung zum
Vorantreiben der europäischen Einigung sowie zur EU-Erweiterung;
präferierte Länder für eine EU-Erweiterung; Zufriedenheit mit der
Demokratie in der Europäischen Union; wichtigste politische Probleme
bei der Bundestagswahl 2009.

4. Demokratie und Repräsentation: Demokratiezufriedenheit; Einstellung
zu einer Minderheitsregierung; Einstellung zu einer Grundgesetzänderung
zur Einführung eines Selbstauflösungsrechts des Bundestages;
Einschätzung der persönlichen Anerkennung bei den Bürgern des
Wahlkreises, den Mitgliedern der eigenen Partei sowie bei den
politischen Gegnern im Wahlkreis; Einstellung zur Bindung direkt
Gewählter an ihre Wähler oder an alle Bürger; Aufgaben und Ziele direkt
gewählter Abgeordneter im Wahlkreis (Hilfe anbieten, Durchsetzung
politischer Interessen der eigenen Wähler, für das wirtschaftliche Wohl
des Wahlkreises sorgen, Ansprechbarkeit für Wähler, Ausdruck lokaler
Gewohnheiten und Wahren von Traditionen); Beurteilung der
Bundestagswahlen als Garant der Vertretung von Wählerinteressen durch
die gewählten Abgeordneten; Einstellung zur Parlamentsreform anhand von
Gegensatzpaaren (7-stufige Skala: Parlamentsausschüsse müssen
öffentlich tagen versus Chance zur vertraulichen Beratung, Stärkung der
Abgeordneten versus starke Fraktionen, Übertragung von
Ausschusssitzungen über elektronische Medien versus parlamentarischer
Prozess als Medienspektakel, Parlamente sollen die Möglichkeit haben,
sich durch repräsentative Bürgerversammlung beraten zu lassen versus
Vertretung der Wählerinteressen durch die Parteien, mehr persönliche
Mitarbeiter für Abgeordnete versus Ausgabenbegrenzung der Parlamente);
Einstellung zur Reform der inneren Struktur von politischen Parteien
(Skala: direkte Beteiligung aller Parteimitglieder an der Auswahl der
Wahlkreis- und Listenkandidaten, Beschließen von Parteiprogrammen durch
alle Parteimitglieder, Vergabe von Parteiämtern durch direkte
Mitgliederentscheide, Willensbildung der Parteien auch für
Nichtmitglieder öffnen); Einstellung zu einer Grundgesetzänderung zur
Einführung von Volksbegehren und Volksentscheid; Einstellung zu
Volksbegehren als Form der direkten Demokratie (Skala); Einstellung zur
Demokratie (Skala: genug Möglichkeiten für Bürger zur Mitwirkung an
politischen Entscheidungen, Vertrauensschwund bei den Bürgern,
Gesetzgebung spiegelt die Interessen der Mehrheit wider, Parteien als
zentrale Vermittler zwischen Bürgern und Staat, Gesetzgebung in
Abhängigkeit von Interessengruppen, Gesetzgebungsprozess zu kompliziert
und blockiert politische Mehrheiten).

Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Geburtsland; Jahr des
ersten Besuchs in Deutschland; Jahr der Einbürgerung; ethnischer
Hintergrund; Ortsgröße; Ortsansässigkeit in Jahren; höchster
Bildungsabschluss; abgeschlossene Lehre; Studienfach; Erwerbsstatus;
Beruf (ISCO); Kirchgangshäufigkeit; Religionszugehörigkeit;
Familienstand; Bedeutung der Begriffe ´Links´ und ´Rechts´.

Zusätzlich verkodet wurde: Kommentare zum Fragebogen;
Wahlkreiskandidat oder Listenkandidat; Bleistiftnummer; Rücklaufdatum;
Rücklauf erste oder zweite Welle.

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