Open Access BASE2005

Mammal conservation status and prospects for community-based wildlife management in coastal Guinea-Bissau, West Africa ; Säugetierschutzstatus und Aussichten für gemeinschaftliches Wildtiermanagement im Küstengebiet von Guinea-Bissau, Westafrika

Abstract

In Guinea-Bissau leiden Wildtiere im Allgemeinen und Säugetiere insbesondere unter zunehmendem Druck, hauptsächlich durch übermäßige Jagd und Habitatrückgang und -fragmentierung. Der Mangel an zuverlässigen Daten über die Verteilung von Wildtierbeständen und über Populationstrends stellt ein wichtiges Hindernis für ein effektives, auf den Schutzanforderungen der verschiedenen Arten ausgerichtetes Wildtiermanagement dar. Ziel dieser Studie war es, den Schutzstatus großer und mittlerer Säugetiere im Küstengebiet von Guinea-Bissau zu ermitteln, und die Aussichten für die Entwicklung von gemeinschaftlich getragenen Wildtiermanagementmodellen zu analysieren. Für die Verbreitungs- und Dichteermittlung bei Säugetierarten wurden Feldbeobachtungen durch kombinierte Transektbegehungen und Wegüberwachungen ( reconnaissance surveys) an zufällig ausgesuchten Standorten innerhalb des Untersuchungsgebiets durchgeführt. Die Dichten wurden mittels des Computerprogramms Distance 3.5. und verschiedener manueller Methoden berechnet. Für die meisten Arten wurde ein relativer Häufigkeitsindex mit Hilfe der Treffenrate pro besichtigtes Kilometer berechnet. Für die Analyse der Nutzungsformen und Vorstellungen lokaler Gemeinschaften gegenüber Wildtiere wurden halbstrukturierte Gruppeninterviews und informelle Gespräche in Dörfern innerhalb und um die Untersuchungsgebiete durchgeführt. Das Vorkommen von etwa 44 großen und mittelgroßen Säugetierarten aus 15 Familien wurde im Küstenbereich von Guinea-Bissau bestätigt. Einige Arten mit hohem Schutzwert wie der Schimpanse P. troglodytes verus, der Bärenstummelaffe C. p. polykomos und der Rote Stummelaffen P. badius temminckii kommen in begrenzten Gebieten innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten vor. Jedoch ist eine Verschlechterung des Schutzstatus der meisten Säugerarten in Guinea-Bissau erkennbar, vor allem infolge zunehmenden Jagddrucks und Habitatverlust. Einige Säugerarten, die einen wichtigen Platz in der lokalen Kultur spielen, wurden durch lokale und traditionell Praktiken und Sc hutzmaßnahmen geschützt. Weitere günstige Gelegenheiten für die Entwicklung von gemeinschaftlich getragenen Wildtiermanagementmodellen bieten unter anderem das zunehmende Bewusstsein lokaler Gemeinschaften über Notwendigkeit und Nutzen von Wildtierschutz, die bestehenden traditionellen regulierenden Mechanismen, die wertvollen lokalen Kenntnisse über natürliche Ressourcen und die zunehmende offizielle Anerkennung und Annahme von partizipativen Managementprinzipien. Wichtige begrenzende Faktoren bestehen noch, unter anderem: der zunehmende Nutzungsdruck und die rapide Abnahme der Wildtierressourcen, der Mangel an Informationen über Wildtiere und Ökologie, die rapide schwächer werdenden traditionellen ökologischen Managementstrukturen und Regulierungsmechanismen, die allgemein nicht offiziell anerkannt werden. Es ist notwendig, kosteneffektive Monitoringprogramme für Wildtierarten und detaillierte Langzeitstudien zu entwickeln, um die Informationen über die am meisten gefährdeten Arten regelmäßig zu aktualisieren und auf diese Weise eine wissenschaftliche Basis für die Managementmaßnahmen zu liefern. Zusätzlich sollten die gesetzlichen Maßnahmen dringend verstärkt werden, um den Schutzstatus einiger bedrohter Arten und Ökosystemen mit hohem Schutzwert zu verbessern. Auf die lokale Lage zugeschnittene Strategien, einschließlich politischer/juristischer Unterstützung für die lokalen/traditionellen Managementstrukturen, ökonomische und andere Anreize, sowie die wissenschaftliche Unterstützung für die Entscheidungsfindung sind Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Entwicklung von gemeinschaftlich getragenen Wildtiermanagementmodellen in Guinea-Bissau. ; In Guinea-Bissau, wildlife species in general and mammals in particular are suffering increasing pressure, mainly from overhunting and habitat reduction and fragmentation. The lack of reliable data on wildlife distribution and population trends is an important constraint to effective wildlife management based on the conservation needs of the different species. The aim of this study was to assess the current conservation status of large- and medium-sized mammals in the coastal zone of Guinea-Bissau and to analyse the prospects for implementing community-based wildlife management schemes in that country. To assess mammal species distribution and abundance, ground surveys combining line transect sampling with reconnaissance walks were carried out in randomly selected locations within the study sites. Density estimates were obtained using the software Distance 3.5. and different manual calculation methods. For most species, a relative abundance was estimated using the encounter rate per surveyed kilometre. Data on wildlife use patterns and perception by local communities were collected through semi-structured group interviews and informal interviews in villages within and around the surveyed sites. The occurrence of about 44 large and medium-sized mammal species from 15 families was confirmed in the coastal area of Guinea Bissau. Some species of high conservation value, particularly Chimpanzees P. troglodytes verus, Western pied Colobus C. p. polykomos and Red Colobus P. badius temminckii, still occur in restricted areas within and outside Of existing protected areas. However, there is evidence of the degradation of most mammals conservation status, mostly due to hunting and habitat loss. A few mammal species has benefited from local and traditional conservation practices and measures, for their role in local culture. Further opportunities for community-based wildlife management include increasing awareness in local communities on wildlife conservation need and benefits, existent traditional regulating mechanisms, valuable local knowledge on natural resources and increasing official recognition and integration of participatory management principles. Important constraints still remain, among which increasing pressure and rapid decline in wildlife resources, lack of information on specific wildlife and ecological issues and rapid weakening of traditional management structures and regulating mechanisms, which are usually not officially recognised. There is a need of developing cost-effective wildlife monitoring programmes and long-term detailed studies in order to regularly update information on most endangered species and to provide in this way scientific basis to management measures. Additionally, the legal measures must be urgently reinforced, in order to improve the conservation status of some threatened species and ecosystems with high conservation value. Locally adapted strategies, including political/legal support to local and traditional management structures, economic and other incentives and scientific support to decision making are the key to successful implementation of viable community-based wildlife management schemes in Guinea-Bissau.

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