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Eines der häufigsten Thesen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts lautet, dass "Russland 1917 aus der Weltzivilisation herausgefallen sei". Mehr als sieben Jahrzehnte habe es dann gleichsam nicht existiert, und nun bestehe seine Aufgabe darin, an den Ausgangspunkt, in die Weltzivilisation zurückzukehren, um von dort aus seinen historischen Weg fortzusetzen. Der Autor widerlegt zunächst diese These: Gerade im 20. Jahrhundert löste Russland auf höchst aktive Weise eine allgemeinzivilisatorische Aufgabe, um die kein Volk herumkommt: Es vollzog den Übergang von einem Agrarland zu einem Industrieland. Alle negativen Folgen dieses "Gewaltaktes" der Industrialisierung wurden von den Sowjets auf die alte Gesellschaftsformation als "Überbleibsel des Kapitalismus" geschoben. Den Hauptgrund für das Scheitern der Sowjets sieht der Autor darin, dass damals wie auch heute immer wieder vorgeschlagen wird, "etwas nach einem vorgegebenen Formationsplan aufzubauen". Für den Autor ist jedoch "der Maulwurf der Geschichte blind. Er sieht nicht, wohin seine Gänge führen, die er unter der Erde gräbt. Aber die Gänge, die er schon gegraben hat, sind an der Oberfläche klar zu erkennen - man muss nur den Mut haben, sie mit offenen Augen anzuschauen". (ICA2)

Der erste Kongreß der Volksdeputierten schuf die Grundlage für die gesetzgebende Gewalt mit Kontrolle über die Exekutivgewalt. Auf dem demokratischen und gesetzlichen Wege kann das Volk sich für seine Interessen einsetzen. Mit dem Kongreß waren auch viele Erwartungen verknüpft, daß es danach zu einer radikalen Verbesserung der sozialen Situation und der Lebensbedingungen kommen würde. Die Streiks von Grubenarbeitern in Kusbass kurz nach dem Kongreß zeigten deutlich, daß diese Probleme einer dringenden Lösung bedürfen. Es bleibt nur Zeit zum schnellen und entschlossenen Handeln, denn die Reformpolitik befindet sich in Zeitnot. Die Reformmaßnahmen haben bisher noch keine positiven Veränderungen der Wirtschaftslage herbeigeführt. (BIOst-Ldg)

Aus der Perspektive eines reformierten Wirtschaftswissenschaftlers nimmt der Autor Stellung zu vier zentralen Themenschwerpunkten der durch die "umfassende Einführung" des "neuen Wirtschaftsmechanismus" ausgelösten innersowjetischen Reformdiskussion: zur Neudefinition des "sozialistischen Eigentums" und der "Vergesellschaftung", zur Frage der zentralen Planung und zu Sinn und Zweck der Zentralisierung, zur Frage der sozialen Garantien (Recht auf Arbeit) sowie zum Problem der Stabilität der Einzelhandelspreise. (BIOst-Hml)

Auf dem 13. Parteitag der KP Chinas waren sowjetische Journalisten vertreten, darunter auch der Korrespondent der Zeitschrift "Kommunist". In seinem Artikel berichtet er über praktische Ergebnisse der chinesischen Wirtschaftsreform am Beispiel des Dorfes Ljuczuan, des Maschinenbaubetriebes in Lojan und der Arbeit eines Großhandelszentrums. Die marktwirtschaftliche Regulierung der Produktion und die Ausweitung der Außenhandelsbeziehungen trugen zur Lösung vieler ökonomischer Probleme bei. (BIOst-Ldg)

Die Mitteilungen der Zentralverwaltung für Statistik enthalten "jetzt mehr Angaben, die nicht nur für die Propaganda geeignet sind, sondern auch für eine Wirtschaftsanalyse". Erwünscht sind jedoch weitere internationale Vergleiche und eine größere Datenmenge zu den verschiedensten Bereichen. Die Angaben für 1986 werden kritisch untersucht. Bei Investitionen, der Konsumgüterproduktion und dem Außenhandel werden erhebliche Abweichungen von der Planung festgestellt: "So geht der Selbstbetrug weiter." Die Fortschritte reichen nicht aus; "die Beschleunigung ist noch zu erhöhen, die Umgestaltung zu vertiefen". (IGW/BE)