Book chapter(print)1993

Die institutionalisierte Phobie: einige soziologisch-sozialpsychologische Anmerkungen

In: Rechtsradikale Gewalt im vereinigten Deutschland: Jugend im gesellschaftlichen Umbruch, p. 34-42

Abstract

In dem Beitrag wird die These aufgestellt, daß weder die Tatsache der Fremdenfeindlichkeit noch die mit ihr begründete Gewalt das zu erklärende Phänomen sind, daß es vielmehr sinnvoll ist, der Frage nachzugehen, was die Bedingungen dafür sind, daß die Gewalttaten gegen Flüchtlinge und Fremde "seriell" wurden und daß sie seit zwei Jahren ohne Unterbrechung mit eher zunehmender Hinterhältigkeit, Gemeinheit und Feigheit ausgeführt wurden und werden und sich erst langsam ein gewisser ernstzunehmender Widerstand gegen die Gewalttaten ausbildet. Betrachtet wird die Tat und deren konkrete gesellschaftliche Bedeutung und Bewertung. Als These zur Erklärung des seriellen Verlaufs der Gewalttaten gegen Fremde wird formuliert: Es handelt sich um eine institutionalisierte Phobie. Insgesamt wird festgestellt, daß die neue Fremdenfeindlichkeit in der Bundesrepublik nicht einfach nachvollzieht, was einmal war, sondern daß es allgemeine gesellschaftliche Entwicklungstendenzen gibt, die spezifisch für die heutige Situation sind, aber nichts mit einer deutschen Besonderheit zu tun haben. (ICA)

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