Revolution wird nicht geduldet: der Gelsenkirchener Bergbau im Spannungsfeld gewerkschaftlicher Neuordnungsvorstellungen und alliierter Wiederaufbaupolitik
In: Für uns begann harte Arbeit: Gelsenkirchener Nachkriegslesebuch, p. 207-232
Abstract
Im vorliegenden Beitrag wird der Bedeutung des Gelsenkirchener Bergbaus in der Phase des Wiederaufbaus nachgegangen und die Frage untersucht, welchen Stellenwert die Dominanz des Ruhrbergbaus für die Nachkriegsentwicklung der Stadt Gelsenkirchen hatte. Der Autor skizziert Formen der Nachkriegsnot und zeichnet Probleme der sozialen und politischen Situation der Bergarbeiter nach. Versuche der Bergarbeiter ihre Arbeits- und Lebensverhältnisse selbst zu organisieren werden von den Besatzungsbehörden unterbunden. Zentrale Bedeutung mißt der Autor den Streiks und Protestaktionen im Gelsenkirchener Bergbau 1947/48 bei. SPD und ein Zuwachs an Neubergleuten werden vom Autor verantwortlich für die Entpolitisierung des Protestpotential gemacht. In dieser Entwicklung wird eine Weichenstellung für die Gegenwart des Reviers unter den Vorzeichen einer verhinderten Neuordnung und erneuter Spaltung der Arbeiterbewegung gesehen. (RG)
Report Issue