Der Beitrag fragt nach der Bedeutung digitaler Medien für junge Geflüchtete in Deutschland und für Fachkräfte in der (medien-)pädagogischen Arbeit mit jungen Geflüchteten. Er stützt sich auf Material aus zwei Forschungsprojekten und analysiert die ambivalente Funktion von Medien als Mediatoren von Agency. Digitale Medien wirken einerseits unterstützend in den Lebenswelten von Geflüchteten: Sie sind Fluchthelfer, erleichtern den Alltag in einem neuen Umfeld, fungieren als Bindeglied zu bürgerschaftlich Engagierten und stärken in medienpädagogischen Projekten die Artikulations- und Partizipationsmöglichkeiten sowie die Medienkompetenz der jungen Menschen. Gleichzeitig transportieren sie belastende Ereignisse unmittelbar nach Deutschland, schüren Sorgen und können als Trigger fungieren. Ihre Nutzung ist in hohem Maße abhängig von der bestehenden technischen und politischen Infrastruktur und damit keineswegs selbstverständlich. Pädagogische Fachkräfte gilt es, für die ambivalente Bedeutung von digitalen Medien in den Lebenswelten von Geflüchteten zu sensibilisieren und sie zu einer Reflexion der ambivalenten Effekte hinsichtlich der Handlungsfähigkeit der jungen Menschen anzuregen.
Der Beitrag führt die aktuellen Wahlprüfsteine aus, welche den zum Berliner Abgeordnetenhaus antretenden Parteien zu Fragen der Umsetzung von Medienbildung und Medienkompetenz vorgelegt wurden.
Dieser Band führt die Diskussionen weiter, die mit dem Paradigma der Medienbildung verbunden sind. Die einzelnen Beiträge stellen sich den Herausforderungen einer Gesellschaft, die im hohen Maße medial konstituiert ist, in der die Macht der Medien immer weiter zu wachsen scheint und in alle Lebensbereiche der Menschen eindringt. In dieser Weise werden Privatheit, Öffentlichkeit, Leben und Arbeiten medial durchdrungen, wie es bisher noch nicht der Fall war. Medien bieten jedoch auch eine unendliche Vielfalt für den Menschen, sich (neu) zu orientieren. Der Band spürt einigen Facetten nach.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Die Landesstrategie »Medienbildung in Sachsen« (MESA) der Sächsischen Staatsregierung begegnet der Digitalisierung aller Lebensbereiche und der damit verbundenen zunehmenden Relevanz von Medienbildung für die Bevölkerung. Sie verdeutlicht, welche Ziele und Maßnahmen in Sachsen verfolgt werden, um zu einer grundlegenden Medienbildung der sächsischen Bürgerinnen und Bürger beizutragen und diese unabhängig von ihrem soziokulturellen Hintergrund zu aktiven Mitgestaltern des Transformationsprozesses zu befähigen. Sie richtet sich maßgeblich an staatliche Stellen und Entscheidungsträger, Trägereinrichtungen, pädagogische Fachkräfte, Kommunen, Vereine sowie Medienpädagogen und gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Medienbildung im Freistaat. Zugleich bildet die Strategie eine Grundlage für die Steuerung und Koordinierung der Aktivitäten. Insofern ist es das Ziel des vorliegenden Papiers, die Relevanz der Medienbildung in den fünf Bildungsbereichen der frühkindlichen Bildung, Kinder- und Jugend-, Familien-, Erwachsenen- und Seniorenbildung darzustellen und den Aufbau der Medienkompetenz zu fördern. Auf dieser Grundlage werden strategische Ziele benannt und Maßnahmen sichtbar gemacht, die die nachhaltige Weiterentwicklung der Bildungsinhalte und -angebote sowie die Verankerung von Medienbildung in den genannten Zielgruppen unterstützen. Redaktionsschluss: 09.09.2019
Je nach Politikverständnis spielt die Medienbildung für die politische Bildung eine unterschiedliche Rolle. Bei den zwei demokratischen Modellen hat die politische Bildung mit Partizipation zu tun. Doch nur das Konfliktmodell im Anschluss an Lyotard und Rancière betrachtet Medien und Politik als eine Einheit, so dass Medien- oder politische Bildung letztlich die so medial wie politisch geprägte Wirklichkeit genealogisch und dekonstruktiv hinterfragen und sich nicht wie das Konsensmodell im Anschluss an Rawls und Habermas mit dem öffentlichen Vernunftgebrauch als Aufgabe der politischen Bildung zufrieden geben können, bei dem Medienbildung peripher bleibt. Neoliberal tritt die Ökonomie an die Stelle der Politik, hat auch Medienbildung nur einen ökonomischen Sinn. Ordnungsvorstellungen im Stile Platons – daran anschließend das konservative Denken – oder Politik nach Carl Schmitt und Max Weber als Krieg betrachtet brauchen Medien- und politische Bildung nicht als Förderung der Mündigkeit, sondern der Untertänigkeit, hat für sie Politik nur wenig mit Demokratie zu tun.
Frühkindliche Bildung hat sich an der konkreten und aktuellen Lebenswirklichkeit von Kindern zu orientieren. Und ein markantes Charakteristikum der heutigen Kindheit ist ihre Eigenschaft als Medienkindheit. Das gilt auch schon für Kinder im Vorschulalter, die sowohl als Medienrezipienten als auch als Warenkonsumenten fungieren und in beiderlei Hinsicht eine relevante Zielgruppe darstellen (vgl. Paus-Hasebrink und Kulterer 2014; Egmont Ehapa 2013). Als pädagogische, aber auch bildungspolitische Reaktion auf diese Mediatisierung der Kindheit mit den damit einhergehenden Anforderungen und Verlockungen gewinnt gegenwärtig Medienkompetenz und -bildung einen immer gewichtigeren Stellenwert in der frühkindlichen Bildung und Erziehung. Kinder, so die Forderung, sollen in der technisierten Wissensgesellschaft Medien eigenverantwortlich und selbstverantwortlich handhaben und sie als Wissens- und Entwicklungsressource nutzen können. Das dazu notwendige Wissen und Können erlernen Kinder informell z.B. im «ökologischen Zentrum» (Baacke 1999), dem Elternhaus, und zunehmend auch in der Gleichaltrigengruppe. Allerdings garantieren diese Lebenskontexte von Kindern nicht für alle eine hinreichende Vorbereitung auf die Medienwelt, z.B. weil die Kovarianz von sozialer Ungleichheit und Bildungsbenachteiligung auch für Medienbildung gilt. Im Hinblick auf systematisches und strukturiertes Lernen vor der Schule geraten in der Folge Kindertagesstätten konsequent in den Fokus einer öffentlich zu sichernden Medienbildung in der Phase der Vorschulkindheit. Diese ansonsten eher fürsorglichen und erzieherischen, statt qualifizierenden Einrichtungen der frühkindlichen Bildung sollen medienpädagogisch aktiv werden und, was ein Novum darstellt oder sogar auf Ressentiments stößt, auch auf die Nutzung der Welt neuer und digital-vernetzter Medien vorbereiten. Im Rahmen der Professionalisierung der Frühpädagogik und des damit einhergehend gestärkten Bildungsauftrags der Kindertagesstätten wird innerhalb der Bildungspläne der Bundesländer neben weiteren Bildungsaufgaben eine solche Erwartungshaltung an ErzieherInnen formuliert (vgl. Friedrichs und Meister 2015; Neuß 2013). Da der Bereich der Medienbildung jedoch nach wie vor einen eher geringen Stellenwert in den vorschulischen Einrichtungen einnimmt (vgl. Institut für Demoskopie Allensbach 2015), werden ErzieherInnen trotz solcher Forderungen realiter eher punktuell und in Pilotprojekten fortgebildet. Der bislang eher medienabstinente bis medienfeindliche Sektor der frühkindlichen Bildung scheint sich also faktisch in der Bundesrepublik Deutschland nur langsam in Richtung professioneller Medienkompetenzförderung zu bewegen.
In mediatisierten Gesellschaften ist der Zugang zu und die Nutzung von Medien eine bedeutsame Voraussetzung für gesellschaftliche Zugehörigkeit und Teilhabe. Der Zugang zu und die Nutzung von Medien ist oft durch soziale Barrieren und Mechanismen des sozialen Ausschlusses geprägt, welche sich an Merkmalen wie soziale und/oder kulturelle Herkunft, Geschlecht, Behinderung etc. anhaften. Vor diesem Hintergrund umreißt und begründet das Handbuch Potentiale und Rahmenbedingungen von Medienbildung für inklusive Settings und die Zusammenhänge von Medien, Bildung und sozialen Differenzlinien. Das E-Book ist barrierefrei.
In mediatisierten Gesellschaften ist der Zugang zu und die Nutzung von Medien eine bedeutsame Voraussetzung für gesellschaftliche Zugehörigkeit und Teilhabe. Der Zugang zu und die Nutzung von Medien ist oft durch soziale Barrieren und Mechanismen des sozialen Ausschlusses geprägt, welche sich an Merkmalen wie soziale und/oder kulturelle Herkunft, Geschlecht, Behinderung etc. anhaften. Vor diesem Hintergrund umreißt und begründet das Handbuch Potentiale und Rahmenbedingungen von Medienbildung für inklusive Settings und die Zusammenhänge von Medien, Bildung und sozialen Differenzlinien. Das E-Book ist barrierefrei.
Die Initiative "Medienbildung JETZT!" wurde 2011 als community of practice ins Leben gerufen, um die Vernetzung all jener zu fördern, die im Bereich der Medienbildung tätig sind, und ihre Anliegen zu vertreten. Der vorliegende Artikel beschreibt die Aktivitäten der Initiative in den ersten sechs Jahren ihres Bestehens. Die Grundsatzerklärung (angelehnt an das deutsche Manifest "Keine Bildung ohne Medien") bildete die Basis der Arbeit, es folgten mehrere Positionspapiere zu aktuellen Themen, regelmäßige Vernetzungstreffen, ein jährliches Barcamp, eine erfolgreiche Aktionswoche und die Befragung der Bildungssprecher*innen der Parlamentsparteien. Auf dem Barcamp im April 2017 soll nun die Gründung eines Verbandes besprochen und beschlossen werden.