Eine Sicherheits- und Verteigigungspolitik für Europa
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 47, S. 22-30
ISSN: 2194-3621
"Vor dem Hintergrund der skizzenhaft dargestellten historischen Entwicklung werden die jüngsten, auf eine britisch-französische Initiative zurückgehenden Anstrengungen der EU zur Verwirklichung einer Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik unter Berücksichtigung der Interessen der führenden Mächte und der USA beschrieben und analysiert. Die entstandene Eigendynamik scheint den beteiligten Staaten die Chance zu bieten, die EU zu einem ernst zu nehmenden sicherheitspolitischen Akteur zu entwickeln, der in einem begrenzten Rahmen selbstständig zur Krisenbewältigung beitragen kann. Langfristig könnte sich dadurch die vorhandene asymmetrische europäisch-amerikanische Beziehungsstruktur zugunsten eines kooperativen Gleichgewichts verschieben, in dem Deutschland eine wichtige Rolle zuwachsen würde. Umgekehrt besteht aber auch die Gefahr, dass sich der eingeleitete Prozess als militärisch bedeutungslos und politisch schädlich erweisen könnte, und zwar dann, wenn die Kluft zwischen Absichtserklärungen und Realität fortbesteht." (Autorenreferat)