Sammelwerksbeitrag(elektronisch)2002

Rechtsextreme Musik

In: Handbuch Rechtsradikalismus. Personen - Organisationen - Netzwerke. Vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft., S. 117-127

Abstract

Der Übersichtsartikel über rechtsextreme Musik in der Bundesrepublik Deutschland beginnt mit einer Skizze des Phänomens 'Rechtsrock' bzw. 'White Power Musik' und seiner historischen Entwicklung. Mit Rechtsrock ist vor allem die Musik rechtsextremer Skinheads gemeint, die in den 1970er Jahren ihren Anfang nimmt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es 'die' deutsche Rechtsrockszene nicht gibt, sondern nur unterschiedliche Akteure mit unterschiedlichen Interessen, die unterschiedliche Arten von Musik produzieren und verbreiten. Aber auch die Anhängerschaft dieser Musik geht weit über das Spektrum subkulturell geprägter Rechtsextremisten hinaus, sodass unter dem Begriff Rechtsrock jegliche Art von Musik zusammengefasst werden kann, deren inhaltliche Botschaft Rechtsextremismus ist, zum Teil ganz offen, zum Teil subtil und versteckt. Als Fallbeispiel für den Versuch, das rechtslastige politische Engagement mit einem finanziellen Standbein zu verbinden, werden die unternehmerischen Aktivitäten in der rechtsextremen Musikbranche von T. Lemmer beschrieben. Dem ehemaligen Fraktionsgeschäftsführer der Republikaner-Abspaltung Freie Wählergemeinschaft (FWG) im Düsseldorfer Landtag gelingt es Ende 1993, Geschäftsräume für seinen Plattenvertrieb anzumieten. Das zweite Fallbeispiel präsentiert die grenzüberschreitenden Vorgehensweisen der szeneinternen Organisation Blood and Honour bei dem Ziel, mit der Musik politische Botschaften zu übermitteln. In einer abschließenden Bewertung stellt der Autor fest, dass Rechtsrock bzw. White Power Musik bei der Weiterentwicklung und Vernetzung der internationalen Rechtsextremismusszene eine entscheidende, wenn nicht gar die wichtigste Rolle spielt. (ICG2).

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